Auf der Internationalen Tourismusbörse Berlin hat der Beachexplorer der Schutzstation Wattenmeer in der Kategorie „Destinationen“ die Goldene Palme 2017 gewonnen. Die Jury lobte das Projekt, das vom Bundesamt für Naturschutz mitfinanziert wurde, weil es Naturschutz, Wissen und Erholung spielerisch verknüpft. Die durch GEO SAISON vergebene Goldene Palme wird auch als „Tourismus-Oskar“ bezeichnet. Die Zeitschrift hatte diesen wichtigsten deutschen Reisepreis erstmals nicht nur an Veranstalter, sondern für die besten Innovationen der gesamten Branche ausgelobt.
„Wir freuen uns sehr über diese tolle Auszeichnung“, sagt Biologe Rainer Borcherding, Projektleiter und Erfinder des BeachExplorer. „So werden noch mehr Gäste an Nord- und Ostsee dafür gewonnen, mit Smartphone-Unterstützung die Meeresnatur zu erkunden und ihre Funde zu melden.“ Viele Strandspaziergänger fragen sich: „Was hat mir das Meer gerade vor die Füße gespült? Muschel, Schnecke oder nur Müll?“. An Nord- und Ostsee helfen nun BeachExplorer und BalticExplorer: Mit den kostenloses Apps der Schutzstation Wattenmeer kann man seinen Fund per Smartphone fotografieren, auf ein Portal hochladen und identifizieren.
Der BeachExplorer bietet eine Bestimmungshilfe für über 2.000 verschiedene Arten von Strandfunden. Zu jedem Fund gibt es Steckbriefe und Hintergrundinformationen. Rund 1.000 registrierte User haben bereits über 15.000 Funde gemeldet – es konnten sogar fünf Arten erstmals in Deutschland nachgewiesen werden. Über die Jahre soll so ermittelt werden, wo welche Dinge angespült werden und ob sich die Häufigkeiten mit dem Klima oder mit Meeressschutzmaßnahmen ändern.
Die Goldene Palme ist die dritte renommierte Auszeichnung für den BeachExplorer. 2015 wurde die App mit dem schleswig-holsteinischen Tourismuspreis (2. Platz) ausgezeichnet. 2016 gewann der BeachExplorer den Citizen Science-Wettbewerb des Bundesforschungsministeriums im Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane.