Beiträge

Die Polizei sichert die Einwohnerversammlung zum Bauprojekt Windrose in Wenningstedt vor interessierten Bürgern aus anderen Sylter Orten.

Wenningstedt, 31.7.2020 In Wenningstedt fand heute nachmittag eine Einwohnerversammlung zum umstrittenen Bauprojekt Hotel Windrose statt. Zugelassen waren nur Wenningstedter. Bürger aus anderen Sylter Orten wollten durch ihre Präsenz zeigen, dass die Steigerung der Fremdenbettenzahl kein örtliches, sondern ein insulares Problem darstellt. Das hatte sich im Vorfeld herumgesprochen. Offenbar informierte die Gemeinde das Ordnungsamt, die ein Bußgeldverfahren im Falle einer unangemeldeten Demo androhte und einen bewaffneten Polizisten sowie mehrere Ordnungshüter vor den Saal stellte. Dabei waren nur rund 20 Sylter gekommen, da viele bereits gehört hatten, dass sie nicht erwünscht seien. Dier Nerven liegen wegen der neuen BI Merret reicht´s offenbar schon blank, bevor die einen Finger gerührt hat. Kann so Bürgerbeteiligung, kann so Demokratie funktionieren?

Zum Thema Denghoog ist noch nichts entschieden

Etwas mehr Klarheit um das Thema „Denghoog“ ergab heute abend die Gemeinderatssitzung in Wenningstedt.

Links Denghoog, geradeaus altes Haus, das durch Neubau ersetzt werden soll.

Fazit: Durch die Beschlüsse der Gemeinde und durch verschiedene amtsrechtliche Winkelzüge ist bislang noch nichts hinreichend beschlossen worden, was als „grünes Licht“ für die Befahrung der Zufahrtstrasse zum Denghoog gedeutet werden könnte. Dies stellte die Justiziarin der Amtsgemeinde klar. Verwirrung war dadurch entstanden, dass in der vorhergehenden Gemeindesitzung ein Beschluss zur Verweigerung des Wegerechtes auf der gemeindeeigenen Zufahrt zum Denghoog beschlossen worden war, der jedoch von dem Gremium gar nicht hätte beschlossen werden dürfen. Zuständig und beschlussberechtigt sei allein der Bauausschuss der Gemeinde, aber nicht der Gemeinderat. Aus dem Grunde hatte die Bürgermeisterin Karin Fifeik Widerspruch gegen den Beschluss einlegen müssen.

Dieser Widerspruch wurde jedoch von der Opposition aus Zukunft und Bündnis Weningstedt als Zustimmung zur Genehmigungserteilung der Befahrenserlaubnis gewertet. Dies bestritt nun die Bürgermeisterin und ihre Partei, die aktiven Bürger. Auch sie seien für den Erhalt des Denghooges. Kai Müller von den aktiven Bürgern schlug vor, erst einmal einen runden Expertentisch zusammenzustellen, um bis zur kommenden Gemeinderatssitzung mehr Klarheit über alle Facetten des Problems zu bekommen. Die Opposition und auch die interessierten Bürger im Saal hätten sich jedoch vor allem ein starkes, klares Signal und Bekenntnis zum Schutz des Denghoogs ohne Wenn und Aber gewünscht. Es bleibt zu hoffen, dass das in den kommenden Sitzung noch klarer beschlossen wird.

Lothar Koch

Wenningstedt will monströse Strandtreppe bauen

Im Februar hatte der Leiter des Wenningstedter Tourismusservice über die Sylter Rundschau noch mitteilen lassen: „Wichtig ist Henning Sieverts, dass sich Treppe und Aufzug „harmonisch in das Landschaftsbild einfügen“.

Quelle:shz/Entwurf Schlumms und Franzen

Der nun vorgestellte Entwurf entspricht offenbar nicht dem Anspruch, der Sylter Landschaftsästhtik Vorrang zu geben (s.Foto: Entwurf Schlumms und Franzen, Sylter Rundschau). Die Stahl-Treppe wird wahrscheinlich über Kilometer weit für Strandspaziergänger sichtbar sein und das natürliche Dünen/Kliff Relief optisch massiv beeinträchtigen. Dabei hat Gosch es doch gerade mit seinem neuen Restaurant an der Wenningstedter Promenade vorgemacht, wie man groß, modern und dennoch optisch landschaftsverträglich bauen kann. Der neue Sitz des Sylter Fischpabstes verschwindet unter einem geschwungenen, grünen Grasdach und passt sich, gemessen an der Gesamtgrösse, relativ gut ein.

Offensichtlich haben wenningstedter Gemeinde-und Kurbetriebsvertreter trotz der Diskussion, die vergangenes Jahr um den Ausbau der Kampener Treppe am Roten Kliff geführt wurde, nichts Wesentliches in Sachen Natur/Syltverträglichkeit dazugelernt. Sie setzen weiter auf grösser, pompöser, aufwendiger, statt die natürliche Schönheit der Strand, Dünen-und Klifflandschaft an erste Stelle zu setzen und so sensibel wie möglich mit dem Naturerbe umzugehen.

Die Behörden entscheiden leider nicht nach Gesichtspunkten der Landschaftsästhetik, sondern lediglich danach, ob sich der Bau in einem Naturschutzgebiet befindet, oder nicht. Da das bei dem Standort der Treppe nicht der Fall ist, wird die ca. 900 000 Euro teure Konstruktion mit eingebautem Fahrstuhl wohl genehmigt werden-  wie lange die Technik an dem salz/sand/wasser-gebeutelten Standort dann hält und wie hoch die Folgekosten der Erhaltung werden, bleibt abzuwarten.

 

Wie finden Sie den Entwurf?

 

Lothar Koch

Lothar Koch im Nordtour Magazin

Sylter Natur und Erlebnisführer

Am 18.08.2012 | 18:00 Uhr berichtete das Nordtour Magazin des NDR über NatürlichSylt:
Hier klicken um den Beitrag zu sehen

Hintergrundinfos des NDR (gekürzt): Auf Sylt gehören Promis, Polohemd und Porsche zum Straßenbild. Dass die Insel aber viel mehr als das ausmacht, zeigt der Natur-Erlebnisführer von Lothar Koch.

Sylt – die Insel der Reichen und Schönen. Wo Promis flanieren und Polohemd und Porsche zum Straßenbild gehören. Soweit das Klischee. Sylt ist aber viel mehr als das. Lothar Koch will mit seinem neuen Buch weg vom Schicki-Micki-Image der Insel. Er sagt: Wer nach Sylt kommt, um mit dem Auto zwischen List-Vegas und der Sansibar hin und her zu pendeln, hat die Insel nicht richtig kennengelernt. Deshalb hat er einen Reiseführer geschrieben, in denen nicht Wellness, Bars und Restaurants im Vordergrund spielen, sondern die Natur. Die Nordtour begleitet Lothar Koch auf einer Fahrradtour, die er auch in seinem Buch vorschlägt. Von der Braderuper Heide im Osten der Insel geht es an die Westküste nach Wenningstedt und von da aus in den Norden nach Kampen. Außerdem geht es zu einer kleinen Reise in die Vergangenheit. Wer weiß schon, dass Sylt bereits vor mehreren Tausend Jahren von Menschen bewohnt wurde? Eine Tour zwischen alten Friesenhäusern, geschützter Dünenlandschaft und idyllischer Heide.

Die Stationen:

Braderuper Heide:

Die Braderuper Heide ist ein Naturschutzgebiet auf 180 Hektar Fläche. Die Landschaft ist geprägt durch eine Geest-Heidelandschaft mit malerischem Wattblick. Seit 1979 steht die Braderuper Heide unter Naturschutz. Radfahrer können zwar durch die wenigen Gassen Braderups fahren, die von imposanten Reetdach-Häusern gesäumt sind, die Braderuper Heide selbst kann man allerdings nur zu Fuß erwandern.

Wer mehr über die Umwelt und die Naturschutzgebiete der Insel erfahren möchte, kann in Braderup das nahe gelegene Naturzentrum der Naturschutzgemeinschaft Sylt e. V. besuchen: Naturschutzgemeinschaft Sylt e. V.

M.-T. Buchholz-Stich 10aÖffnungszeiten:

April – Oktober: montags bis samstags von 10.00 bis 18.00 Uhr.

Denghoog:

Das etwa fünfeinhalb Tausend Jahre alte Denghoog ist eines der bedeutendsten Hünengräber Nordeuropas. Es wird auch als Pyramide des Nordens bezeichnet, weil die Menschen der Jungsteinzeit hier tonnenschwere Findlinge aufeinandersetzten. Dabei richteten sie die Graböffnung so aus, dass zur Wintersonnenwende das Licht durch die enge Graböffnung auf den Spiegelstein im Innern der Grabkammer fällt. Der Denghoog befindet sich in Wenningstedt neben der Kirche und kann zwischen April und Oktober besichtigt werden.

Geöffnet ist er samstags, sonntags und an den Feiertagen von 11.00 bis 17.00 Uhr sowie im Winter nach Absprache mit dem Heimatverein Söl’ring Foriining:

Söl’ring Foriining

Kliffkieker:

Wo heute das Restaurant Kliffkieker am Wenningstedter Kliff steht, stand 1919 ursprünglich das Strand-Café. Die Sturmfluten spülten immer mehr von dem Kliff fort, so dass zunächst das Strand- Café und später in den 1980er- Jahren auch der Kliffkieker vom Absturz bedroht waren. Mit Küstenschutzmaßnahmen wie Sandvorspülungen und Bepflanzung des Kliffs hat man mittlerweile den weiteren Abbruch des Kliffs stoppen können. Im Kliffkieker finden sich viele alte Fotos und Zeitungsartikel über die Geschichte des Standorts am Wenningstedter Kliff.

Kliffkieker, Strandstraße 28, Wenningstedt

Tel. (0 46 51) 4 28 31
E-Mail: info@kliffkiekersylt.de

Das Buch:

Der Reiseführer „NATÜRLICH SYLT“ von Lothar Koch kostet 22,90 EuroNatürlich Sylt: Der Natur-Erlebnisführer von Lothar Koch

Geschichte, Ökologie und Schutzgebiete der Insel Tourenvorschläge für Radfahrer und Wanderer
Mit über 120 Fotos und Karten / 248 Seiten / Flexocover Feldhaus Verlag Hamburg
Preis: 22,90 Euro
April 2012
ISBN 978-3-88264-531-6