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Lust auf Radeln?

ÖPNV auf Sylt- Der langsamste Schnellschuss der Welt

Die gemeinsam mit SPD,SSW,SWG und Piraten offiziell bei der Gemeinde Sylt eingereichte Anfrage der Sylter Grünen zum insularen ÖPNV  dient dazu,  mehr Transparenz und Diskussion rund um das Thema Sylter Verkehrsalternativen zu erzeugen. Das ist offenbar gelungen. Interview zu diesem Thema mit Syltfunk

Mit Autos auf Sylt protzen-einfach nicht mehr zeitgemäss, aber leider noch weit verbreitet!

Mit Autos auf Sylt protzen-einfach nicht mehr zeitgemäss, aber leider noch weit verbreitet!

Die Umfrage der „Insulaner-Fraktion“ unter fast 30 000 Gästen und Syltern über Facebook hat vielversprechende Ergebnisse geliefert (siehe Artikel der Sylter Rundschau), und müsste das „alte Lied vom Busfahren auf Kurkarte nützt nichts“, verstummen lassen. Dieses stimmten viele Unternehmer, der  LZV und Peter Douven, Chef des Insel-Sylt-Tourismus-Service (ISTS) bislang gern an, ohne jedoch harte Fakten aus Umfragen und Statistiken liefern zu können. Auch eine aktuelle Kostenberechnung liegt öffentlich nicht vor. Wir erhoffen dazu mehr Klarheit durch die Beantwortung der zahlreichen Fragen unserer Anfrage, die auf der Website www.gruene-sylt.de öffentlich einsehbar ist.

Erstaunlich die Aussage von Oliver Ewald (CDU), der selbst nach über 25 jähriger Diskussion zu dem Thema „Busfahren auf Kurtaxe“ noch von „Schnellschüssen“ spricht und erstmal Radwege diskutieren will, deren Fertigstellung der Bürgermeister Häckel auf 2030 terminiert hat. Um in Sachen Verkehr als „Top-Destination Europas“ zeitgemäss weiter zu kommen, müssen die Themen aber zügiger und gleichzeitig abgearbeitet werden. Auch Bedenken der CDU,  der ÖPNV müsse bei kostenloser Nutzung ausgeschrieben werden, verwirrt. Heisst es doch auf eine Anfrage der Grünen zur europaweiten Ausschreibung des ÖPNV im Kreis NF aus dem Husumer Amt dazu: „Wir sind derzeit mitten in abschliessenden Gesprächen zur zukünftigen Organisation der Inselverkehre auf Föhr, Sylt und Amrum…“. Wird denn nun europaweit ausgeschrieben, oder ist die SVG für Sylt schon fest gesetzt?

Der zukünftige Betreiber des Sylter Busverkehrs könnte  ja gern in bewährter Hand bleiben- die muss nach Auffassung der Grünen aber offen für alle Optionen sein, die den Autoverkehr minimieren und proaktiv daran mitwirken, mehr Menschen in öffentliche, klimaschonende Verkehrsmittel zu ziehen. Die Aussage der SVG, sie sei bereits mit den jetzigen Fahrgastzahlen ausgelastet geht da in die falsche Richtung und suggeriert, daß ein deutliches „Mehr“ an Fahrgästen, die durch Kurtaxen-Tickets entstünden, seitens der Bus-Firma gar nicht gewünscht ist. Zudem darf eine Busfahrt für Einzelpersonen und Familien nicht wesentlich teurer sein als eine Fahrt mit dem PKW. ÖPNV muss cool vermarktet werden: Teure und überfüllte Diesel-Elefanten mit greller Discounter-Werbung werden keine nennenswerten Zahlen von „Klima-Umsteigern“ im Sylt-Verkehr erzeugen.

Lothar Koch

 

Das Auto mal stehen lassen-aber wie geht es dann weiter?

seit wir E-Bikes haben bleibt das Auto meist stehen-der Parkplatz beginnt zu blühen.

seit wir E-Bikes haben bleibt das Auto meist stehen-der Parkplatz beginnt zu blühen.

Naturreporter Sylt, Schutzstation Wattenmeer und Die Grünen Sylt haben gemeinsam mit der Sylt-Marketing Agentur (SMG) Alternativen zum motorisierten Individualverkehr herausgefiltert.

Wir wollen damit einen praktischen Beitrag zur Reduzierung des Autoverkehrs auf der Insel leisten. Ein kleiner Anfang!
Sie finden sich auf der Website der SMG
Hier das komplette Inhaltsverzeichnis, über das Sie auf der
Website der SMG  per Mausklick zugreifen können. Bitte empfehlen Sie es auch Ihren Gästen und verlinken Sie Ihre  Website mit der SMG-Website.

FRAGEN UND ANTWORTEN ZUR MOBILITÄT AUF SYLT

Wir haben Ihnen alle Informationen und häufigsten Fragen, wie Sie ohne eigenes Auto auf der Insel mobil sind, zusammengestellt. Klicken Sie hier auf das Thema, das Sie interessiert!
Themen dieser Mobil auf Sylt-Seite:

Mobil bei der Anreise

Auto auf dem Festland stehen lassen
Wie komme ich vom Bahnhof zu meiner Unterkunft?
Wie komme ich vom Sylter Flughafen zu meiner Unterkunft?
Ich reise per Fähre/Schiff an. Wie komme ich von A nach B?
Gepäck vorausschicken
Hotel-Shuttle

E-Mobilität auf Sylt

Öffentliche Ladestationen   ·   E-Mietautos   ·   E-Bikes   ·   Elektro-Linienbus

Mobil mit dem Bus

Streckennetz und Fahrpläne   ·   Fahrradmitnahme   ·   Bustickets

Mobil mit dem Mietrad

Verfügbarkeit von Mieträdern   ·   Mietrad-Preise   ·   Fahrradwege-Netz   ·   Beispielstrecken

Mobil zu Fuß

Kann man Sylt gut zu Fuß erkunden?

Mobil mit dem Taxi

Taxistände auf Sylt   ·   Sylter Taxiunternehmen   ·   Taxikosten   ·   Fahrradmitnahme

Mobil mit dem Mietwagen

Mietwagenpreise   ·   Parktarife

Infos zu diesen Themen findest Du hier:  Website der SMG

Gemeinde Sylt beschließt Leitbild Verkehr

 

Wer breit Auto fährt sollte zusätzlich zur Kasse gebeten werden !

Wer breit Auto fährt sollte zusätzlich zur Kasse gebeten werden ! 

Am 20.10.2016 wurde auf der Ratssitzung der Gemeinde Sylt ein Leitbild zum Mobilitäts- und Verkehrskonzept einstimmig verabschiedet.

Das Leitbild wurde  auf der Grundlage eines im Jahre 2014 vorgelegten Verkehrsgutachtens für die Insel vorgelegt.
Über folgende Formulierung sollten die Ratsmitglieder den Finger heben

Radspuren auf Verkehrsstrassen könnten helfen, Autos zurückzudrängen und Radler zu fördern.

Radspuren auf Verkehrsstrassen könnten helfen, Autos zurückzudrängen und Radler zu fördern.

– Die Wege, die mit dem Umweltverbund (Zufußgehen, Radfahren und Öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV)) von Bewohnern, Touristen und Tagesbesuchern durchgeführt werden, sollen deutlich gesteigert werden. Durch die gezielte Stärkung des Umweltverbundes wird die Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs (MIV-Anteiles) angestrebt.

Anmerk. d. Redaktion: Das heisst übersetzt, die Gemeinde verpflichtet sich selbst, attraktive Maßnahmen und Anreize zu schaffen, die Menschen auf der Insel motivieren, ihr Auto stehen zu lassen (am besten gleich zu Hause am Festland).

– Der Radverkehr soll einen deutlichen Qualitätssprung erfahren und sollte als ganzheitliche Systemplanung weiter entwickelt werden.

Anmerk. d. Redaktion: Dabei geht es nicht nur um geeignete, durchgängige und sichere Fahrradwege, sondern auch um Angebote für den Gast, wie zum Beispiel ein Fahrradverleihsystem „Sylt-Bike“, bei dem online gebucht werden kann und das Fahrrad an zahlreichen Stellen der Insel wieder abgegeben werden kann, sodaß man nicht wieder zum Verleih zurückkehren muss. (Die Ferienregion Usedom hat das bereits realisiert).

– Durch geeignete Maßnahmen soll ein störungsfreier und gesicherter Betriebsablauf im ÖPNV sichergestellt werden. Das heutige Angebot des ÖPNV sollte erhalten bleiben und nach Möglichkeit qualitativ verbessert werden.

– Die Nahbereichsmobilität soll gefördert werden. Flächen für Fußgänger sind zu schützen, weiter barrierefrei auszubauen und zu vernetzen.

– Die Verbesserung der regionalen und überregionalen Erreichbarkeit der Insel wird angestrebt durch:

– Verkürzung der Reisezeit im Bahnverkehr zwischen Hamburg und Westerland

– Durchgehende 2-Gleisigkeit der Bahnstrecke zwischen Niebüll und Westerland

– Elektrifizierung der Marschbahn mit Durchbindung von ICE-Zügen nach Westerland

In dem Verkehrskonzept Sylt haben die Gutachter der Gemeinde  sechs Handlungsfelder empfohlen, die teils nacheinander, teils parallel zueinander abgearbeitet werden sollten:

– ÖPNV
– Radverkehr
– Multimodalität / Mobilitätsmanagement / Mobilitätsberatung
– Motorisierter Individualverkehr (MIV) /Verkehrsmanagement / Ruhender Verkehr
– An- und Abreise
– Fußverkehr / Nahbereichsmobilität

Die Lenkungsgruppe „Verkehr“  empfiehlt den Verbesserungsschwerpunkt auf die Handlungsfelder ÖPNV, Radverkehr und Multimodalität (Sylt-MobilCard) zu legen und hierzu entsprechende Detailkonzepte zu erarbeiten.

Deshalb stimmten die Ratsmitglieder in der selben Sitzung auch gleich über die Erarbeitung eines Radverkehrskonzeptes ab. Es soll jetzt vom Amt der  Gemeinde Sylt intern erarbeitet werden und baldmöglichst zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

Wie, wann und von wem die anderen wichtigen Detailkonzepte des Verkehrsgutachtens abgearbeitet werden, bleibt zunächst unklar.

Fremdenverkehr geht auch ganz ohne KFZ: die Insel Juist ist autofrei (Hier Fährankunft am Hafen)

Fremdenverkehr geht auch ganz ohne KFZ: die Insel Juist ist autofrei (Hier Fährankunft am Hafen). Man sieht Rollcontainer für Koffer, Fahrräder, Handkarren, Pferdefuhrwerke und Pferdebusse.

Lothar Koch

Auf der Sylter Piste- eine Radfahrerin berichtet…

Das Thema Verkehr ist in den vergangenen Wochen durch zahlreiche Baustellen auf der Insel weiter hochgekocht. Das ist gut, denn Leidensdruck ist der erste Anstoß zur Veränderung. Hier schreibt uns  Maren Börnke, eine Urlauberin, die Ihre Ferienzeit auf dem Campingplatz Rantum verbrachte einen kleinen Situationsbericht aus der Radlerperspektive.

Sylt- moderne Fahrradinsel oder rostiges Radierimage?

Sylt- moderne Fahrradinsel oder rostiges Radlerimage?

Sylt – das Fahrradparadies?
Es ist fast perfekt. Der traumhafte Strand in wenigen Minuten erreichbar auf einem wunderschönen Weg durch die Dünen, der Blick auf das Rantumbecken, ein tolles Campingplatzteam. Und: eine superlaute Straße zwischen Zelt und  Meer.
Camping à l`autoroute.
Gestern saß ich auf der Terrasse eines großartigen Cafés in Rantum – leckerer Kuchen, nette Menschen und hinter mir brausten die Autos, ohne Unterbrechung. Als Städterin empfinde ich Lärm im Urlaub als Stressor. Echt schade ich will mich doch erholen! Also schau ich mal wie es woanders ist auf dieser Insel – ein bisschen Bewegung tut ja gut, rauf aufs Rad und ab nach Westerland.
Ich verlasse den Campingplatz auf dem gleichen schmalen Weg wie die zahlreichen Fußgänger und andere Menschen auf dem Rad, die aus dem Campingplatz raus oder wieder rein wollen und sich an den Schranken für die zwei Spuren an den Autos vorbeidrängen.
Jetzt stehen wir alle an der Ampel. Die wird erfreulicherweise sehr schnell grün. Ein Auto kommt mit 120 angeschossen und kann leider nicht mehr halten – zum Glück hält die Mutter ihr Kind  reflexartig fest: das dachte es könnte losgehen bei Grün.
Nun bin ich unterwegs auf dem neu asphaltierten Radweg Richtung Westerland. Links die wunderbare Dünenlandschaft, ein angenehmer, leichter Wind, blauer Himmel, Sonnenschein. Es duftet nach Dünengras.
Ich fahre etwas langsamer als andere, weil mein Hund neben mir her läuft. Plötzlich zucke ich zusammen. Hinter mir ein lautes Klingeln. Ein E-Bike-Fahrer drängt sich laut schimpfend an mir vorbei zwischen die entgegen kommenden Radfahrer mit Anhänger und die beiden Fußgänger mit Kinderwagen und Hund. Zwei mit hoher Geschwindigkeit von vorn kommende E-Bike-Fahrer können gerade noch abbremsen. Alle sind erschrocken, Kinder weinen, Hunde bellen, Menschen halten die Luft an. Rattenkäfigphänomene – eine sehr typische Situation, die sich alle paar Meter wiederholt.
An uns vorbei rasen unaufhörlich die Autos, scheinen sich sogar Rennen zu liefern – die wenigen Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 70 werden in der Regel ignoriert. Dazwischen noch lauter die Motorräder.
Ich überlebe ein paar Querstraßen (Zugang zu Strandparkplätzen) und fahre in die Kreuzung mit der Straße zum Westerland-Kurzentrum. Der deutlich rot angemalte Radweg, der die Straße quert hat sicherlich schon Leben gerettet. Die Autofahrer scheinen ihn – wenn auch in letzter Sekunde – wahrzunehmen. Die meisten halten.
Kurz danach ein Schild mit grünem Fahrrad und Pfeil nach rechts. Ich sehe mich um und frage mich, was mir das sagen soll. Rechts geht eine nicht gerade schmale Straße ab – ohne Radweg. Soll es da für Radfahrer weitergehen? Aber wohin? Nirgendwo ein Schild. Westerland scheint mir eher geradeaus zu liegen und ich folge weiter dem Radweg auf dem ich bin. Plötzlich höre ich die Vögel, es wird deutlich ruhiger neben mir – und ich sehe wenig später auch warum: die Straße ist gesperrt. Baustelle. Aha. Und jetzt? Irgendwie geht es weiter. Die Menschen die dort arbeiten sind freundlich und zeigen mir, wo ich durch kann.
Irgendwann kann ich rechts abfahren und atme auf. Zufällig treffe ich auf einen Weg, der scheinbar für Fußgänger und Radfahrer gemacht ist. Ich biege links ab und das Radfahren macht zum ersten Mal Spaß. Ich quere die ein oder andere Straße, bis es nicht mehr weiter geht. Auf einem Gehweg einer etwas größeren Straße komme ich zu stehen. Und jetzt? Rechts oder links? Ich entscheide mich warum auch immer für rechts und fahre auf dem Fußgängerweg (darf ich das?) – bis ich wie durch ein Wunder entdecke, dass links ein Fahrradweg abgeht. Freude!
Bald schon bin ich an der Autozug-Verladestation, und da sehe ich zum zweiten Mal ein Schild mit Pfeil und grünem Fahrrad. Ich fahre um die Kurve und befinde mich sofort in einem Riesenpulk von Menschen, die aus Bussen aussteigen. Ich bremse scharf und versuche, aus dieser Masse raus zu kommen und kann gerade noch eine Rauferei zwischen meinem Hund und einem anderen verhindern.
Was habe ich übersehen? Die Radstrecke führt doch nicht wirklich ungekennzeichnet über die Bussteige? Doch, offenbar tut sie das. Kurz danach, als ich an den Bussen vorbei bin, sehe ich zum ersten Mal grüne Fahrradschilder mit Ortsnamen und km-Angaben. Ich bin also richtig. Skurril für einen Urlaubsort, der sich als Fahrradinsel vermarkten will.
Ich gelange über die Busspur auf den Radweg entlang der Straße und warte mit gefühlt 1000 Fußgängern an der Ampel. Auf dem Radweg fahren ist wegen der Fußgänger unmöglich. Drüben angekommen, steht der Radweg mit weiteren Menschenmassen voll, die die nächste Straße überqueren wollen. Ich werde mit hinübergespült und stehe in der Fußgängerzone. Was nun? Viele sehr gemütlich schlendernde Menschen in Urlaubsstimmung. Will ich da jetzt durch? Mit Fahrrad und Hund? Wie um alles in der Welt komme ich Richtung Strandpromenade?
Zurück über die Straße geschoben, dieses Mal erreiche ich den Radweg Richtung Norden. Ich fahre im Schrittempo vorsichtig um die Fußgänger auf dem Radweg herum und sehe links eine Querstraße. Meine Chance, Richtung Strand zu kommen!? Zweiter Versuch: auf die andere Straßenseite, weiterfahren, Ende. Es ist Markt. Wieder Menschenmassen.
Also wieder zurück, über die Straße, weiter auf dem Radweg nach Norden. Ich muss ja auch gar nicht nach Westerland. Wenningstedt soll eh schöner sein. Also weiter.
Ich lande schließlich in Wenningstedt mit der Erfahrung, dass das Radfahren auf der Straße gar nicht geht, auch wenn der Bürgersteig nicht für Fahrräder zugelassen ist: mit aggressivem Hupen wird man dazu aufgefordert, sich in Luft aufzulösen. Ziemlich gestresst sehne ich mich nach meiner Großstadt, wo es vernünftige Regeln für´s Radfahren gibt und brauche Erholung. Ich versacke zuerst mit meinem spannenden Buch in einem gemütlichen Café, dann in einem Restaurant am Kliff.
Als ich später aufbreche, ist es schon fast dunkel. Durch Zufall entdecke ich jetzt eine andere Fahrradroute: von Wenningstedt nach Westerland-Kurzentrum durch die Dünen. Ähnlich abenteuerlich zwischen langsamen und schnellen Radfahrern, Fußgängern, Kinderwagen und Hunden in beide Richtungen, aber – und das ist wunderbar – ohne Autolärm.
Ich gelange irgendwie durch Westerland hindurch und bin irgendwann wieder an der Quasi-Autobahn Richtung Rantum, es ist inzwischen völlig dunkel. Ich sehe einen großartigen Sternenhimmel und bin nahezu alleine auf dem Radweg. Ich sehe genug mit meiner Fahrradlampe, wenn auch der Mond so gerade mal eine Sichel ist. Bis das erste Auto mit Fernlicht an mir vorbeischießt mich fast blind blended und  mich beinahe im Straßengraben landen läßt. Den Rest der Strecke fahre ich mit dem Arm über den Augen, um das Schlimmste zu verhindern.
Wieder zuhause, verkriecht sich mein Hund sofort auf sein Kissen.
Was genau meinen die Leute wenn sie sagen, auf Sylt könne man gut Fahrrad fahren? Hier fände man Ruhe und Erholung? Nach dieser Fahrradtour auf Sylt bin ich urlaubsreif. Für Erholung und Genuss nächstes Mal vielleicht doch lieber Amrum.
Maren Börnke