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Bürgermeister-Kandidatin Pauli überzeugte auch nicht bei 3nach9

Auch beim zweiten PR-Anlauf zur Eröffnung ihres Wahlkampfes um das Sylter Bürgermeisteramt konnte Dr. Gabriele Pauli gestern Abend in der bekannten Talkshow 3nach9 von N3 nicht wirklich überzeugen. Von dem ihr nachgesagten Image als „Medien-Profi“, war jedenfalls nichts zu bemerken. Brav und bieder antwortete sie auf die flachen Fragen der Moderatorin Judith Rakers zu ihrer Bewerbung auf das Sylter Amt, anstatt wie ein Medienprofi der Fragestellerin das Gespräch aus der Hand zu nehmen, und eigene Inhalte zu vermitteln. Sie sagte fast nichts, was inhaltlich über eine Bunte-Lektüre oder einen einfachen Reiseführer zur Insel hinausgehen würde. Keine Positionierungen, keine guten Ideen und Lösungsvorschläge für die insulare Politik, keine überzeugende Beispiele aus ihrer bisherigen Schaffensperiode, mit der sie auftrumpfte. Schliesslich scheiterte sie noch am Öffnen einer Auster- wenn das das keine Symbolik für den Sylter Wahlkampf hat 🙂 Hier zum Fensehbeitrag.
Auch im weiteren Verlauf des Abends mischte sie sich fast nicht mehr in Gespräche ein, sondern hatte eher die Ausstrahlung einer Marionette aus der Augsburger Puppenkiste.

Apropos Marionette: Wer oder welche Gruppe hat denn die EX-CSU Politikerin eigentlich animiert auf Sylt zu kandidieren. Diese Leute halten sich bisher auffällig bedeckt. Wir hoffen auf mehr  investigativen Journalismus bei der Sylter Rundschau zur Klärung dieser Frage.

Totentanz im Friesensaal mit Dr. Gabriele Pauli

Foto:Sylter Rundschau

Foto:Sylter Rundschau

Keitum Friesensaal, gestern um 19:30 Uhr. Eine Traube von Menschen wartet vor den Türen des Heimattreffpunktes bei strömenden Regen auf Einlass. Alle wollen Dr. Pauli sehen. Dr. Gabriele Pauli, die Ex- CSU-Vorstandsfrau aus Bayern, die die den Ministerpräsidenten Stoiber vor 8 Jahren gekippt hat. Heute abend will die „rote Rebellin“ hier aus ihrem gleichnamigen Buch lesen und Fragen über eine mögliche Kanditatur als Bürgermeisterin von Sylt beantworten.

Im Schlepptau hat sie Manfred Otzelberger, Redakteur von der „Bunten“. Otzelberger ist ihr Ghostwriter. Offenbar hat er das Buch in weiten Teilen nach ihren Angaben formuliert und soll sie jetzt hier im Friesensaal dazu interviewen. Durch die Veranstaltung moderiert Michael Stitz, Chefredakteur der Sylter Rundschau. Das Publikum: eine Mischung aus Buntelesern, Syltern und Urlaubern mittleren bis hohen Alters, der Saal gut gefüllt, Eintritt 12 Euro- ganz schön happig für eine Wahlveranstaltung. Der Moderator beruhigt, es geht heute um eine Bücherlesung und nicht um Wahlkampf. Frau Pauli habe sich noch nicht entschieden zu kandidieren. Dabei läuft die Bewerbungsfrist für das Bürgermeisteramt bereits in zwei Monaten ab und es müssen knapp 140 Bürgerunterschriften zur Zulassung vorgelegt werden.

Diese 140 Unterschriften hätte Frau Dr. Pauli an diesem Abend locker einsammeln können, wenn sie denn überzeugt hätte. Leider glich die Veranstaltung jedoch eher einem Totentanz als einer Vor-Wahlparty. Die als schillernder Paradiesvogel angekündigte Ex-CSU-Landrätin präsentierte sich sowohl äusserlich als auch argumentativ eher als graue Maus. Ihr mitgereister Interviewpartner spulte seine eingeübten Fragen ab, während er ständig an seinem Handy rumspielte und Michael Stitz gelang es nicht, die angebliche Rebellin auf konkrete Aussagen zur Sylter Politik festzunageln. Sie wich ständig aus, wenn es um ihre Kanditatur oder Inhaltliches zum Thema Sylt ging. Sie habe noch nicht entschieden, weil..ihre Mutter, ihre Tochter, ihre Heimat..aber wenn sie kommt, dann kommt sie richtig. Sie weiss es dann im September. Ihre Unsicherheit und schlechte Vorbereitung wurde dann besonders bei den Fragen aus dem Publikum deutlich. Auf die Frage, was sie denn in Ihrem Landkreis Fürth so Fortschrittliches in Sachen Energiewende, Verkehr, Natur -und Umwelt geleistet habe, schwafelte sie etwas von Müllentsorgung und gelben Säcken. Auf die Frage, mit wem sie denn auf Sylt noch reden wolle, oder schon geredet habe, kam die Antwort: das geschieht eher zufällig, wer mit ihr reden wolle, könne sich gern melden. Einige „Gesprächspartner“ hätten sie jedoch besonders beeindruckt: Die Toten von St. Severin- man könne ja so viel von Friedhöfen lernen.

Gott bewahre Sylts Bürgermeisteramt vor Lame Ducks und  Geistern aus den Reihen der CSU- selbst wenn die in Bayerns Lieblingspartei schon längst Karteileichen sind.