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Bilder rund um den Besuch von Robert Habeck auf Sylt

finden Sie hier: https://gruene-sylt.de/gruenen-thing-auf-sylt/

und das Video zur Veranstaltung Hier:

Das Thing- Der Film- jetzt anschauen bei Youtube:https://youtu.be/S9Cgyj_4JAs

Grünes Thing mit Robert Habeck am Denghoog brach Besucherrekorde

Das hat die Insel lange nicht erlebt: Zu einer politischen Veranstaltung versammelten sich rund 1000 Interessierte in Wenningstedt. BürgerInnen von Sylt und aus ganz Deutschland stellten ihre Fragen dem Bundesvorsitzenden der Grünen, der eloquent und entspannt auf alle Themen von  Atomkraft bis bis Autozug , von Lobby-Mafia bis Tierschutz eine Antwort, oder zumindest plausible Erklärung brachte. „Die Menschen haben offensichtlich endlich wieder eine Sehnsucht, sich analog, also nicht nur im Fernsehen und social Media, sondern ganz real im Dialog, mit Politik und Politikern auseinanderzusetzen.“ sagte Robert Habeck sinngemäss unter dem Eindruck der vielen BesucherInnen.

von Links: Robert Habeck, Lothar Koch, Imke Wein. Foto: Martina Kleve


Die Atmosphäre rund um das über 5000 Jahre alte Megalithmonument war einmalig. „Wir hatten diesen Platz gewählt, um auf die kulturellen Wurzeln der Insel hinzuweisen, die in letzter Zeit durch Bautätigkeit und geringe Wertschätzung immer mehr in Bedrängnis geraten“, sagt Lothar Koch, Sprecher des Ortsverbandes von Bündnis90 /Die Grünen und Organisator der Veranstaltung.

Insofern war es auch angemessen und notwendig, dem Heimatverein Sölring Foriining den Auftakt der Veranstaltung mit der Darstellung des aktuellen Gefährdungspotentials für das Kulturdenkmal zu überlassen. Die Moderatorin Imke Wein Interviewte dazu Maren Jessen, die zweite Vereinsvorsitzende, während der erste Vorsitzende Jürgen Ingwersen, mit Koch und Habeck Zeit im Sylter Untergrund, direkt unter dem 20 Tonnen schweren Deckstein des steinzeitlichen Ritualplatzes verbrachte und Lösungswege zu der Frage diskutierte, wie der Denghoog vor dem Bau eines Apartmenthauses mit Grossraumkeller und Parkplätzen „gerettet“ werden könne.

Robert Habeck taucht aus dem Sylter Untergrund auf. Foto: Martina Kleve

Pünktlich um 17:15 Uhr läutete Lothar Koch dann die erste Fragerunde für das Grüne Thing am Denghoog ein, das unter dem Motto „Wohin steuert Grün?“ ausgerufen war. Auf klare und charmante Art gelang es den ModeratorInnen Wein und Koch die vielen Fragen aus dem riesigen Publikum an Robert Habeck zu lenken und mit ebenso unterhaltsamen wie informativen Hinweisen aus der Sylter Lokalpolitik anzureichern. 1000 Leute standen an diesem windigen, aber sonnigen Nachmittag auf „Grün“ – eine wirklich gelungene Veranstaltung, die der Auftakt für die Wiederbelebung einer fünftausendjährigen Sylter Thing-Tradition sein könnte.

Das Thing- Der Film- jetzt anschauen bei Youtube:https://youtu.be/S9Cgyj_4JAs

SOS – Save our Seas

Sylter mahnen Grünen-Vorsitzenden Habeck zu mehr Mut gegen Meeresmüll

Foto: Lucius

Robby, eine Robbe aus Plastikmüll, schaut Robert Habeck am Sylter Strand bei Wenningstedt tief in die Augen. Dahinter halten die örtlichen Akteure einer Allianz gegen Plastikmüll dem Bundesvorsitzenden der Grünen ihre Forderungen auf Schildern und Transparenten entgegen: „Bye Bye Plastik“ lautet das Motto der Schutzstation Wattenmeer, der Naturschutzgemeinschaft Sylt, des Sylter Heimatvereins, des Naturerlebniszentrums Naturgewalten, einer Bürgerinitiative gegen Plastikmüll und der Schüler*innen des Nationalpark-Schulzentrums Sylt, die sich seit Jahren als „Plastik-Crew“ gegen die Müllflut engagieren.

„Wir Sylter bekommen es täglich am Strand mit dem Müll unserer europäischen Wegwerfgesellschaft zu tun“, sagt Dennis Schaper von der Schutzstation Wattenmeer. Die Gemeindearbeiter der Strandreinigung und die Freiwilligen der Naturschutzverbände seien auf der Insel jährlich mit mehreren Hundert Tonnen Strandmüll konfrontiert.

Der angetriebene Müll besteht überwiegend aus Kunststoff. „Strandabfall ist nur die Spitze des Müllbergs“, meint Maike Lappoehn von der Naturschutzgemeinschaft Sylt. Wesentlich größere Mengen Plastik liegen für ewige Zeiten auf dem Meeresgrund und werden allmählich zu Mikroplastik zerrieben: Kleinste Schadstoffpartikel, die von Würmern und Fischen aufgenommen werden und über die Nahrungskette schließlich auf unseren Tellern landen. Auch über Flüsse und Straßenentwässerung gelangt Mikroplastik tonnenweise ins Meer, weil die feine Fasern der Kleidung und der Abrieb von Autoreifen nicht herausgefiltert werden.

„Die Entsorgungskosten von Strandmüll gehen an der gesamten deutschen Küste in die Millionen“, sagt Jürgen Ingwersen, Vorsitzender des Sylter Heimatvereins Sölring Foriining. Allein am 35 Kilometer langen Badestrand auf Sylt fielen 2018 rund 630 Tonnen Mischabfall mit hohem Plastikanteil an. Müll, der bislang nicht recycelt werden kann. Experten schätzen, dass 20 Prozent von der Strömung herangetragen werden. „Da stellt sich uns Insulanern die Frage, weshalb eigentlich die Gemeinden Kosten für Müll tragen müssen, den sie gar nicht verursacht haben“, so Ingwersen.

„Wichtiger als die Entsorgung ist jedoch ein Bann von ersetzbaren Kunststoffen im Alltag“, ergänzt Matthias Strasser vom Erlebniszentrum Naturgewalten, „damit der Müll erst gar nicht in die Umwelt gelangt. Da ist die Politik gefragt, jetzt schnell und klug zu steuern. Das Prinzip, Produzenten von der Herstellung bis zum Recycling für ihre Produkte in die Verantwortung zu nehmen (Cradle to Cradle), ist ein guter Ansatz.“

Die Sylter „Plastik-Akteure“ sind sich einig: Die Grünen sollten nicht vor Verboten überflüssiger Gebrauchsartikel, wie beispielsweise ToGo-Plastikbechern, Mikroplastik in Kosmetikartikeln und Fischereimaterialien aus Plastik zurückschrecken, in denen jährlich Tausende von Seevögeln verenden.

SOS – Save our Seas  Zu diesem Zweck übergibt die Anti-Plastik-Allianz der Insel Sylt Robert Habeck eine „SOS-Flaschenpost“, die einen umfangreichen Forderungskatalog enthält, für den er sich in Berlin und Brüssel einsetzen soll. Forderung der Anti Plastik Allianz auf Sylt:

Forderungen “Stopp Plastik im Meer und anderswo”

zur Übergabe an Dr. Robert Habeck, den Bundesvorsitzenden von Bündnis90/Die Grünen, am 8.08.19 in Wenningstedt/Sylt

Wir appellieren an Bündnis90/Die Grünen, sich in Parlamenten und Gremien auf allen politischen Ebenen konkret für folgende Punkte in Sachen „Plastik-Flut“ einzusetzen:

Wir fordern: 

  1. Offensive staatliche Förderung von „Cradle to Cradle“ Produkten (Stichwort Positiver Fußabdruck) und Geschäftsmodellen (nicht mehr das Produkt sondern den Service kaufen/verkaufen) 
  2. Gesetzliche Vorgabe von „Cradle to Cradle“ Konzept für Plastikverbindungen 
  3. Verbot von Mikroplastik und Flüssigkunststoffen, sowie gel- oder wachsartigen Polymeren in Kosmetika, Hygieneartikeln und Putzmitteln
  4. Rasche Entwicklung und Umsetzung geeigneter Microplastikfilter in Kläranlagen.
  5. Staatliche Begrenzung der Gesamtproduktion/Verbrauch von Einweg-Plastikprodukten und solchen, die durch unschädlichere Materialien ersetzt werden können.
  6. Verbot von Einweg-Geschirr in der Gastronomie, auch im Outdoor-Bereich.
  7. Staatliche, kommunale Förderung von Spülmobilen und ähnlichen Massnahmen, die zur Plastikvermeidung beitragen.
  8. Verbot für den Einsatz von Dolly Ropes und anderen ersetzbaren Plastikgarnen in der Fischerei

Darüber hinaus wünschen wir uns: 

  1. Staatlich anerkanntes No-Plastik Label mit entsprechender staatlicher Kontrolle
  2. Mindestanteil an Recyclingplastik in Kunststoffprodukten  
  3. Müllentsorgungspflicht in Deutschen Häfen für alle Schiffe
  4. Förderung flächendeckender Einsatz von innovativen Wassermülleimern in Häfen und Hafengebieten. Entwicklung von Plastikbarrieren in Flußmündungen
  5. Durchsetzung des Verursacherprinzips auch hinsichtlich der Kosten für die Entsorgung von Strandmüll (finanzielle Entlastung von Küstengemeinden).
  6. Verbot/Besteuerung von dünnen Gemüse- und Obsttüten aus Plastik 
  7. Mehr plastikfreie Ferienunterkünfte, Hotelgastronomie und Einkaufsmöglichkeiten – Steuervergünstigungen für Plastikfreie/plastikbewusste Unternehmen
  8. Gesetzlich festgelegte Geldstrafe (z.B. 250 €) für das Wegwerfen von Zigarettenstummeln in die Landschaft 

Eine PM der  SCHUTZSTATION WATTENMEER – Naturschutzgemeinschaft Sylt – Söl’ring Foriining – Erlebniszentrum Naturgewalten – Plastik Crew vom Schulzentrum Sylt –  Initiative Bye Bye Plastik Sylt