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Yes we Cannes- Goldene Palme für den Beachexplorer

Mit der kostenlosen BeachExplorer-App wurden bereits über 15.000 Funde gemeldet, Foto: Kirsten Thiemann, Schutzstation Wattenmeer

Mit der kostenlosen BeachExplorer-App wurden bereits über 15.000 Funde gemeldet, Foto: Kirsten Thiemann, Schutzstation Wattenmeer

Strandfunde-App der Schutzstation Wattenmeer gewinnt „Reise-Oskar“ auf der ITB

Auf der Internationalen Tourismusbörse Berlin hat der Beachexplorer der Schutzstation Wattenmeer in der Kategorie „Destinationen“ die Goldene Palme 2017 gewonnen. Die Jury lobte das Projekt, das vom Bundesamt für Naturschutz mitfinanziert wurde, weil es Naturschutz, Wissen und Erholung spielerisch verknüpft. Die durch GEO SAISON vergebene Goldene Palme wird auch als „Tourismus-Oskar“ bezeichnet. Die Zeitschrift hatte diesen wichtigsten deutschen Reisepreis erstmals nicht nur an Veranstalter, sondern für die besten Innovationen der gesamten Branche ausgelobt.
„Wir freuen uns sehr über diese tolle Auszeichnung“,  sagt Biologe Rainer Borcherding, Projektleiter und Erfinder des BeachExplorer. „So werden noch mehr Gäste an Nord- und Ostsee dafür gewonnen, mit Smartphone-Unterstützung die Meeresnatur zu erkunden und ihre Funde zu melden.“ Viele Strandspaziergänger fragen sich: „Was hat mir das Meer gerade vor die Füße gespült? Muschel, Schnecke oder nur Müll?“. An Nord- und Ostsee helfen nun BeachExplorer und BalticExplorer: Mit den kostenloses Apps der Schutzstation Wattenmeer kann man seinen Fund per Smartphone fotografieren, auf ein Portal hochladen und identifizieren.
Der BeachExplorer bietet eine Bestimmungshilfe für über 2.000 verschiedene Arten von Strandfunden. Zu jedem Fund gibt es Steckbriefe und Hintergrundinformationen. Rund 1.000 registrierte User haben bereits über 15.000 Funde gemeldet – es konnten sogar fünf Arten erstmals in Deutschland nachgewiesen werden. Über die Jahre soll so ermittelt werden, wo welche Dinge angespült werden und ob sich die Häufigkeiten mit dem Klima oder mit Meeressschutzmaßnahmen ändern.
Die Goldene Palme ist die dritte renommierte Auszeichnung für den BeachExplorer. 2015 wurde die App mit dem schleswig-holsteinischen Tourismuspreis (2. Platz) ausgezeichnet. 2016 gewann der BeachExplorer den Citizen Science-Wettbewerb des Bundesforschungsministeriums im Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane.
PM der Schutzstation Wattenmeer e.V.

 

USA-Studenten machten sich schlau auf Sylt

Eine 25köpfige, amerikanische Studentengruppe mit Ihren Professoren Dr. phil. Soeren A. Steding und Jim Martin-Schramm tourte vergangene Woche durch Nordfriesland um sich zum Thema „Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz“ schlau zu machen.

USA College

Die amerikanischen Studenten aus Iowa/USA bei der sylter Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der Alten Post/Westerland. (L.Koch,5.v.l.hinten)
Sie bereist Norddeutschland und England unter dem Motto „Green Europe – Advanced Models of Sustainability“
(Grünes Europa-Fortschrittliche Modelle von Nachhaltigkeit).

Erste Anlaufadresse zu dem Thema war auf Sylt die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen. Fraktionsvorsitzende Maria Andresen begrüßte die Delegation aus den USA am Bahnhof in Westerland zusammen mit Ihrem Fraktionskollegen Thomas Urmersbach.

Der Biologe und Buchautor Lothar Koch informierte in der „Alten Post“ die Vertreter des Luther Colleges aus Decorah/Iowa in einem umfangreichen englischsprachigen Vortrag über den Themenkomplex „Offshore-Windparks in der deutschen Nordsee, Energie- und Verkehrswende auf Sylt und die möglichen Konfliktfelder mit Interessen der Insulaner und des Naturschutzes“.

Die Studenten und Professoren führten im Anschluß eine angeregte Diskussion mit Vertretern der Grünen und zeigten sich beeindruckt, wie tierartenreich die Nordsee vor Sylt ist und wieviele Windparks noch vor der Küste geplant sind.

Vor dem Hintergrund der neuen politischen Situation in den USA mit einem Präsidenten Trump, der den Klimaschutz zurückdrehen will, waren sich alle einig, daß das alte Motto wiederbelebt werden muss: „Think globally, act locally“ (Global denken und lokal handeln).

Fraktion Bündnis90/Die Grünen-Sylt

 

Kehr -aus gegen Plastik im NSG Nord-Sylt

EllenbogenTeam_Horst

 Reinigungsaktion im Naturschutzgebiet Sylt Nord auf dem Lister Ellenbogen am nächsten Samstag 21. Januar 2017 von 10:00 – 13:00 Uhr 

Wie auch schon letztes Jahr möchten die Sylter Werkstätten gemeinsam mit der Naturschutzgemeinschaft Sylt e.V. und der Gemeinde List im Rahmen des Projektes „Heimatliebe Sylt – Plastikinsel nein Danke“ das neue Jahr 2017 mit einer Reinigungsaktion im Naturschutzgebiet auf dem Ellenbogen starten. Bereits am 16.01.2016 kamen circa 60 Aktive zusammen, die in nur drei Stunden eine 10m^3 Mulde füllten – ein trauriger Erfolg. Nach den beiden Hochwasserständen Ende letzten Jahres gehen wir davon aus, dass die Nordsee uns auch dieses Mal wieder einige Überraschungen angeschwemmt hat.

Am Samstag den 21. Januar starten wir um 10 Uhr vom Parkplatz der Kitesurfer/Übergang 10 ins Naturschutzgebiet. Müllsäcke, Greifzangen und Handschuhe werden gestellt. Gerne können auch eigene Handschuhe und ein Spaten mitgebracht werden. Nach getaner Arbeit um 13 Uhr gibt es noch Suppe und etwas Warmes zu trinken. Dazu bitte Suppenteller, Löffel und Tasse mitbringen; wir wollen auch hier keinen weiteren Müll in Form von Plastikgefäßen und Pappbechern produzieren!

Das Betreuungsgebiet der Söl’ring Foriining besticht durch zahlreiche Besonderheiten. Es ist ein Sandhaken, der sich in ständiger Veränderung befindet und Wind und Wellen ausgesetzt ist. Seine Wildheit und Ursprünglichkeit ist Heimat für seltene Pflanzen- und Tierarten, die teilweise nur noch dort vorkommen und dadurch besonders schützenswert sind. Gerade deshalb hoffen wir auf eine rege Teilnahme. Durch andauernde Sturmphasen in den Herbst- und Wintermonaten kommt es immer wieder zu hohen Wasserständen. Die Nordsee mäandriert dann tief in die Dünenlandschaft hinein, bis das Wasser schließlich zur Ruhe kommt. So wird auch alles Mitgebrachte aus der Nordsee an ungewöhnlichen Stellen abgelagert. Leider findet sich neben Algen, Pflanzenresten und Holzstücken auch viel anthropogener Müll. Gerade Plastik stellt eine große Gefahr für die Umwelt dar. Es zersetzt sich nicht, sondern wird in den Meeren nur immer und immer kleiner. Fische nehmen Mikroplastik über ihre Nahrung auf und somit gelangt es auch wieder in den Nahrungskreislauf des Menschen. Um solchen Vorgängen entgegenzuwirken, hoffen wir auf viele Freiwillige, die uns helfen den Ellenbogen, eine einzigartige Naturlandschaft auf unserer Heimatinsel Sylt, von Unrat zu befreien.

Um Fahrgemeinschaften zu bilden, können sich Teilnehmer um 9:15 Uhr auf dem Parkplatz der Sylter Werkstätten treffen. Sollte das Wetter am 21. Januar nicht mitspielen, Monia und Hauke beim Müllsammelnschaut bitte bis 9 Uhr auf unserer Facebookseite nach, ob die Aktion stattfindet oder nicht. Auf der Homepage von Syltfunk Söl’ring Radio findet ihr ebenfalls Informationen.

Bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung. Die Naturschutzgemeinschaft Sylt sind von Montag bis Freitag unter Tel. 04651-44421 und die Sylter Werkstätten unter Tel. 8863700 erreichbar.

 

Naturschutzgemeinschaft Sylt

Wer springt denn da vom Muschelkutter?

 

Umweltminister Robert Habeck

Umweltminister Robert Habeck

 

Heute nachmittag am Hörnumer Hafen. Zwei riesige Muschelkutter der holländischen Flotte laufen ein. Einer hat den Chef an Bord: Adrian Leuschel. Herr über acht der begehrten Miesmuschellizenzen, die im Nationalpark vergeben werden. Lange gab es Streit um diese Fischereiart im Wattenmeer. Vor kurzem ist jedoch ein Kompromiss gelungen, dem nun alle Seiten zustimmen konnten: die Muschelfischer und die Naturschützer. Kurz gesagt: Die Muschelfischerei muss einige liebgewonnenen Wattareale komplett räumen, damit dort der ungestörte Ablauf der Naturvorgänge ablaufen kann, dafür darf sie in anderen Gebieten, wie dem Hörnum Tief ihre neuartige Muschelzucht in „Smartfarmen“, an aufgehängten Seilen intensivieren.

Vor wenigen Jahren wäre das heutige Bild noch nicht möglich gewesen: ein Grüner Umweltminister läßt sich von einem der großen Muschelkutter von Föhr nach Sylt schippern, ohne das protestierende Naturschützer ihn am Kai empfangen.

Heute Abend aber so geschehen, wie das Video beweist:Robert Habeck geht von Bord Umweltminister Robert Habeck springt mit einem gekonnten Sprung von Bord.

Dort wird er von mir und dem Landtagsabgeordneten Andreas Tietze bereits erwartet. Wir wollen mit dem Minister heute nicht über Fischerei reden, sondern über unser Sylter Projekt: Infostelen für das Walschutzgebiet. Dazu führen wir ihn an die tosende hörnumer Brandung und zeigen ihm eine der im Frühjahr aufgestellten interaktiven Waltafeln. Wir erläutern dem Minister unseren Plan zu den bestehenden zwölf Unikaten, mindestens weitere zwölf in 2017 hinzufügen zu wollen. Diesmal mit noch mehr Interaktivität. Um Deutschlands größtes Naturschutzgebiet wirklich allen Gästen bekannt machen zu können. Er ist begeistert. Allerdings hört er nun zum ersten Mal, daß der Geldfluß für das Projekt erstmal von Bedenkenträgern in Ämtern und Ministerien gestoppt wurde.

Nun hoffen wir, daß der Minister sich nach seinem Syltbesuch persönlich ganz aktiv für die Fortsetzung des wichtigen Projektes für die kleinen Wale einsetzt.

Der Besuch geht heute und morgen weiter: Gespräche in der Schutzstation Wattenmeer, Baggerfahren mit Sandvorspülern am Rantumer Strand und Besuch der wissenschaftlichen Projekte des AWI.

Lothar Koch

Bald mehr „Augen“ zum Schutz von Strand und kleinen Walen!

 

Rettungsschwimmer als "Augen für Meeresschutz"

Rettungsschwimmer als „Augen für Meeresschutz“

Strandarbeiter und Rettungsschwimmer können jetzt auch „Augen für sylter Meeresschutz“ sein. Naturschutzverbände schulen derzeit Mitarbeiter der Kurbetriebe.

Vieles, was am Weststrand in Sachen Natur- und Meeresschutz gemacht wird ist selbst den Strand-Mitarbeitern der Kurbetriebe nicht ganz klar. Weshalb werden ganz bestimmte Vogelarten registriert und Totfunde abgesammelt und andere nicht? Wann genau sollen Seehundjäger informiert werden? Und was hat es eigentlich genau mit dem Sylter Walschutzgebiet auf sich?

Die Idee, mehr Umwelt-Wissen und Zusammenhänge zwischen Strandpersonal und Naturschutzmitarbeitern zu vernetzen, kam im Arbeitskreis der Sylter  Naturschutzverbände auf und wurde umgehend umgesetzt. „Es fördert doch das Verständnis für unser Anliegen enorm, wenn Rettungsschwimmer, Strandkorbwärter und Kurkartenkontrolleure besser Bescheid wissen, was in ihrem Strandabschnitt an Meeres-und Strandschutzmaßnahmen wichtig sein könnte“, meint Margit Ludwig von der Naturschutzgemeinschaft Sylt.“

„Das macht wirklich Sinn“, so die Nationalpark-Rangerin Anne Schacht, „schließlich sitzen entlang des vierzig Kilometer langen Strandes ja über hundert Mitarbeiter der Kurbetriebe, die durchaus nebenbei ein „Umweltschutz-Auge“ auf Strand und Meer haben könnten.“

Dennis Schaper von der Schutzstation Wattenmeer in Hörnum ergänzt: „Das erste europäische Walschutzgebiet, das sich über die Landes-Nordseegewässer vor Sylt und Amrum erstreckt ist immer noch wenig bekannt. Dabei sieht man gerade in diesen Tagen überall kleine Schweinswale mit ihren frischgeborenen Kälbern auftauchen. An den Stränden liegen verstärkt Seehundsheuler. Es wäre gut mit geschulten Helfern die Sichtungsdaten zu sammeln und Wale und Robben vor menschlichen Störungen aller Art zu schützen.“

„Die Strand-Mitarbeiter der Kurbetriebe könnten über das Schutzgebiet und seine Bewohner in Gesprächen mit interessierten Gästen fachkundig Auskunft geben, wenn Sie mehr darüber wüssten. Deshalb setzen wir gemeinsam mit den Kurbetrieben zwischen Hörnum und List in diesen Tagen eine Veranstaltungsreihe um, die der naturschutzfachlichen Schulung dient. Wir freuen uns sehr, daß wir bald mehr Augen für den Sylter Meeresschutz haben“, meint Walter Körnig, der Beauftragte des NABU in List.

Dabei soll es nicht nur um Meeressäuger gehen, sondern auch um verschiedene Projekte zum Thema Plastikmüll im Meer und die Kontrolle von Strandverschmutzungen. Die Verbände erhoffen sich von interessierten Kurbetriebsmitarbeitern schnelle Weiterleitung von Informationen, wenn besondere Sichtungen oder Funde von naturkundlicher oder umweltschutztechnischer Bedeutung gesichtet werden.

Die Kurbetriebe der Insel haben das Angebot der Naturschutzverbände sofort dankbar angenommen  und ihre Strand-Mitarbeiter für die Teilnahme an einer einstündigen Info- Veranstaltungen der Verbände freigestellt. Die Teilnahme an den Infoverantstaltungen und am Strand-Beobachtungsnetzwerk sind für die Mitarbeiter natürlich freiwillig.

 

Lothar Koch

für die Schutzstation Wattenmeer eV., die Naturschutzgemeinschaft Sylt e.V., den NABU, die sylter Nationalpark-Rangerin