Jugendzentrum Sylt wehrt sich gegen unlautere Vereinnahmung im Bürgermeister-Wahlkampf- schiesst Raab über das Ziel hinaus?
Lena Theissig, Mitarbeiterin im Jugendzentrum Westerland ist verärgert. „Die Wahlpropaganda von Herrn Raab, in der er unser Jugendzentrum schlecht macht ist schlichtweg falsch und unsachlich“, sagt die junge Frau , die seit Jahren im JUZ arbeitet.
Hintergrund des Ärgers ist eine Wahlanzeige des Bürgermeisterwahl-Kandidaten, auf der einige Behauptungen stehen, die Theissig gar nicht teilen kann: Das JUZ sei eine Bruchbude, die Sofas hätten Löcher und die Drinks würden zehn Euro kosten. All das würde Herr Raab nach seiner Wahl ändern. „Nichts davon ist korrekt“, sagt Lena Theissig. „Das Jugendzentrum ist keine Bruchbude. Es wurde vor zwei Jahren renoviert und befindet sich in gutem, gepflegten Zustand. Die Wände sind von einem professionellem Grafitty Sprayer mit den Jugendlichen bemalt worden. Tatsächlich kosten Getränke einen Euro. Tee und Wasser sind ebenso kostenfrei wie Obst und jeden Mittwoch eine warme Mahlzeit. Der ehrenamtliche Vorstand des JUZ äussert sich ebenso irritiert über Raabs Aussagen in einer Stellungnahme: “Wenn alles neu werden muss, wie Herr Raab ankündigt, soll es wohl heissen, dass alles Bisherige schlecht ist- das schliesst dann ja unsere Mitarbeiter und den Vorstand mit ein.“
Legt Raab Unbekannten Zitate in den Mund, wie einer angeblichen Besucherin des JUZ?
Das Jugendzentrum im Geschwister-Scholl-Weg 2 wird seit nun 47 Jahren mit Begeisterung von vielen Jugendlichen besucht. Aber eine Antonia Günsch ist uns nicht bekannt, sagt Lena Theissig. Auf der Anzeige wird einer Jugendlichen mit diesem Namen der obige Vorwurf als Zitat in den Mund gelegt.
Und der JUZ-Vorstand ergänzt: „Wir möchten nicht, dass das Jugendzentrum für Wahlkampfzwecke missbraucht wird und fordern Herrn Raab zu einer öffentlichkeitswirksamen Richtigstellung auf.