Konkurrenzkampf der Sylt-Autozüge verpestet die Umwelt

Westerland
Es scheint verrückt: Obwohl die Nachfrage für Autotransporte hin und her über den Hindenburgdamm zwischen Sylt und Niebüll sich seit Jahren bei ca. 960 000 Fahrzeugen eingependelt hat und eher weniger als mehr wird, erhöht die DB Sylt Shuttle die Anzahl ihrer Zugfahrten drastisch. Die Frequenz soll in 2016 von 14 000 Touren auf 20 000 jährliche Abfahrten erhöht werden. Die DB Fernverkehr AG  hat extra neue Loks eingekauft. Dennoch läßt sich der Dieselverbrauch  auf der Strecke auf 3 Millionen Liter hochrechnen. Diese wirtschaftlich nicht leicht zu durchschauende „Qualitätsoffensive“ dürfte ein Verdrängungstrick im Konkurrenzkampf mit dem neuen Mitbewerber RDC sein.

Der neue Konkurrent RDC wird zusätzlich ca. 5000 Fahrten jährlich mit seinem Autozug bestreiten. Wie groß der Dieselverbrauch des amerikanischen Anbieters ist, ist nicht bekannt, aber geschätzt dürfte er bei 800 000 Liter Diesel im Jahr auf der 39 km langen Strecke  liegen. Die führt geradewegs durch den für seine gute Luft berühmten Nationalpark Wattenmeer und entlang von Wohngebieten in Niebüll, Klanxbüll, Morsum, Keitum, Tinnum und Westerland. Mit deutlich vermehrten Rangierfahrten im Bereich Westerland/Tinnum muss gerechnet werden. Derzeit fährt RDC sogar seine Dieselloks ohne Autotransport mehrmals täglich über die Strecke. „Das sollen Testfahrten sein, bis RDC bereit ist mit dem Geschäft zu starten, dienen aber wahrscheinlich auch der Auflage, daß die Firma, die den Zuschlag der Netzagentur für eine Strecke erhält, diese auch benutzen muss.So verpesten sie die Umwelt für Nix und wieder nix“, sagt ein Schalterbeamter der Bahn in Niebüll.

Schuld an der Luftverpestung sind aber nicht nur die Autozugbetreiber. Es ist auch ein Versäumnis der Politik, daß die Strecke Hamburg – Westerland nicht längst elektrifiziert ist. Dabei wirft Schleswig-Holstein pro Jahr Windstrom im Wert von 200 Millionen Euro weg, weil er nicht verbraucht werden kann. Zusätzlich führt die Eingleisigkeit der Strecke an mehreren Abschnitten zu erheblichen Problemen, die sich durch die Konkurrenzsituation im Jahr 2016 deutlich verschärfen werden. Hier wurde diesbezüglich auf der profitabelsten Strecke der Bahn (bundesweit auf den Kilometer gerechnet) bislang nicht investiert, möglicherweise auch, um sich in den vergangen Jahrzehnten Konkurrenten vom Hals zu halten. Mit dem Monopol ist nun aber Schluß.

Alle Experten prophezeihen ein großes Chaos für Westerland ab Ostern 2016 und vermuten, daß es zu noch längeren Autorückstaus auf Sylt kommen wird, die wiederum lokal das Klima des Nordseeheilbades verpesten. Auch für die normalen Personenzüge soll es durch die Vorfahrtsituation der beiden Autozuganbieter zur erheblichen Problemen kommen. Das wird bei vielen Reisenden, die durch Verspätungen der Züge frustriert werden auf der Strecke Hamburg-Niebüll möglicherweise zum Umstieg auf´s Auto führen und so die Umweltbelastung erhöhen.

LOTHAR KOCH

 

 

2 vor 12 für das NSG Hörnum Odde

Vielleicht ist es auch schon „nach 12!“?

Am ersten Tag des Jahres wurden wir auf Sylt mit strahlendem Wetter beschenkt. Ich schnappte mir meine Kamera und nutzte die Gelegenheit für eine kleine Zusammenfassung der Sylter-Südspitz-Problematik:

 

Hier unterschreiben: Petition zur Hörnum Odde

Videobeitrag zur Hörnum Odde aus 2012

 

Liebe Sylter, Natur- und Insel-Freunde,

die Zukunft kommt schneller, als Sie denken!

Buch-MockupViele der in meinem Roman SYLTOPIA beschriebenen Aspekte und Ideen lese ich täglich in der Sylter Rundschau oder anderswo- zum Beispiel auch in dem neuen Buch „Kurswechsel Küste“ von Prof. Karsten Reise.

Dabei ist SYLTOPIA jetzt gerade mal ein halbes Jahr alt! Ich bin also überzeugt, daß Vieles was ich mir für die Jahre bis 2050 für Sylt ausgedacht habe, auch kommen wird. Hoffentlich! Rutschen Sie gut nach 2016 rein! Bereiten Sie sich auf die Zukunft vor und schmökern Sie in den ersten Tagen des Neuen Jahres in SYLTOPIA!

Wenn Sie mein Buch noch nicht gelesen haben, freue ich mich über eine Bestellung über www.syltopia.de (oder über jede Buchhandlung).

Herzlichen Dank und ein tolles 2016 wünscht

Lothar Koch

 

SYLTOPIA! – ein „Insel-Märchen“ für Erwachsene.

Hier die Rückmeldung einer Leserin, die „vom Fach“ ist:

„Sehr geehrter Herr Lothar Koch,
ich war im September auf Sylt und bin an mehreren Stellen auf Ihr Buch gestoßen. Mir gefällt diese Utopie sehr gut, sehr durchdacht und von der Handlung her trotzdem spannend. Großes Kompliment.
Da Sie sicher auch viel Gegenwind bekommen, möchte ich Ihnen meine Begeisterung nicht vorenthalten.
Es wäre schön, wenn sich auf Sylt – und auch in Deutschland – einiges in Ihrem Sinne verändern würde!“

Stefanie Besser, München
Lektorin/editor Heyne TaschenbuchVerlag/Verlagsgruppe Random House

Weitere Feedbacks zum Buch finden Sie hier.
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Steigen Sie ein, 
zu einer transformativen Reise nach Sylt,
ins Jahr 2050!

Die Zukunft kommt schneller, als Sie glauben!

Die utopische Geschichte von Lothar Koch ist keine Science Fiction. Der Autor hangelt sich (fast) immer entlang des Möglichen.
Eine Vision und ein Weckruf, wie Sylt sich zum Besseren für Insulaner, Urlauber und die Nordseenatur entwickeln könnte. Viele der guten Ideen schreien nach sofortiger Umsetzung.
Dieses Buch ist faszinierend und informativ.

Koch verpackt aktuelle Probleme des beliebten Urlaubsziels in eine spannende, tiefenpsychologisch angehauchte Utopie und liefert Hoffnung für die Zukunft unserer Lieblingsinsel. Garniert mit jede Menge guter Visionen für ein Sylt mit hoher Lebensqualität, bringt er das alles mit einer steifen Brise Humor rüber!
SYLTOPIA – Total durchgeknallt– Revolution auf der Insel!

Erscheinungsdatum: 19. Juni 2015
Seitenzahl: 272 Seiten, Softcover, 12 x 20 cm
Preis: 14,90 Euro
Erschienen im Clarity Project® Verlag
ISBN 978-3-00-049308-9
In allen guten Sylter Buchhandlungen, den Naturschutzstationen und
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Clarity Project® Verlag: BÜCHER, die bewegen!

Springzeit an der Odde

Seit 1977 haben wir das erste mal wieder Vollmond zu Weihnachten!

 

Südspitze 25.12.2015, 90 min vor HW

Südspitze 25.12.2015, 90 min vor HW

Vollmond bedeutet ja bekanntlich auch Springtide, also höher auflaufendes Wasser an der Küste. Das geschieht mit einer gewissen Verzögerung zur Mondphase. Der Effekt wird also in den kommenden drei Tagen immer stärker. Zudem wehte in der Nacht vom 24. auf den 25.12. ein mässig stürmischer Wind. Also galt mein Ziel am 1. Weihnachtstag einem Spaziergang zur Hörnum Odde. Ich ging etwa 90 min vor Hochwasser. Die Wellen klatschten bereits über das Tetrapodenlängswerk und südlich davon an die Dünen des Naturschutzgebietes. Wieder fielen viele Meter alte gewachsene Dünenlandschaft den Fluten zum Opfer. Ein reissender Tidestrom frass sich kurz vor Erreichen des Inselendes quer durch den Sand nach Osten und trennte die Restdüne ab.

Die erst vor kurzem aufgestellten Besucherlenkungsmassnahmen der Schutzstation Wattenmeer (Schilder mit dem Hinweis, nur bei Niedrigwasser zu gehen,  und Pferdekoppelbandzäune) wurden von Spaziergängern weitestgehend ignoriert. Kreuz und quer sah man Wanderer durch die Dünenlandschaft irren, Kliffkanten hinunterspringen, stets in der Hoffnung trockenen Fusses einen Rundgang um die Odde zu schaffen.

Morgen soll der Wind nochmals bis zu 46 kt auffrischen.

LOTHAR KOCH

 

Frohe und friedliche Festtage!

Rantum Dezemberstrand

Rantum Dezemberstrand

Mit einem hoffnungsvollen Bild dieser Tage vom Rantumer Strand wünsche ich allen Lesern Frohe Weihnachten!
Ihr Lothar Koch, der Sylt NaturReporter