MEHR. NACHHALTIGKEIT. WAGEN. – TOURISMUS FÜR SYLT

EINLADUNG an Medienvertreter und Akteure des Sylter Tourismus und Umweltschutzes  und Interessierte

Mittwoch, 26. Februar, 11 Uhr 

im Congress Centrum Sylt (R. Andreas Dirks), Friedrichstraße 44, Westerland 

Die Natur- und Umweltverbände der Insel Sylt beobachten die insulare Tourismuswirtschaft seit Jahren mit Sorge. Wir sorgen uns um die Grenzen des Wachstums, den Erhalt der natürlichen Ressourcen unserer Insel und den Fortbestand unseres sylter Heimatgefühls und Kulturerbes. 

Seit jeher begleiten wir die Auswirkungen des Fremdenverkehrs auf Natur, Klima und Lebensqualität der EinwohnerInnen mit konstruktiver Kritik in Arbeitsgruppen, persönlichen Gesprächen, Blogs und Pressebeiträgen. 

Nun ist unter der fachlichen Begleitung des Instituts für Tourismus- und Bäderforschung (NIT) aus Kiel unser aktueller Diskussionsprozess in einer Broschüre auf den Punkt ge-bracht worden. 

Diese Veröffentlichung basiert auf einer eigens erstellten Situationsanalyse des Sylter Tourismus hinsichtlich Umweltverträglichkeit. Sie will Denk- und Handlungsanstöße für einen echten, authentisch nachhaltigen Tourismus aus Sicht des Umwelt- und Naturschutzes geben und Aufbruchstimmung für eine gemeinsame Initiative von Tourismus und Umwelt-schutz erzeugen. Ein „Sylt-Check“ zur Nachhaltigkeitsprüfung von Tourismusvorhaben macht die Broschüre zu einem praktisch anwendbaren Werkzeug bei der Projektplanung. 

Am Mittwoch, den 26. Februar, möchten wir diese Broschüre vorstellen und mit Ihnen diskutieren (Dauer etwa 90 Minuten). 

Wir freuen uns über Ihr Kommen. 

Mit freundlichen Grüßen 

Arbeitskreis Natur & Umweltschutz Sylt 

Schutzstation Wattenmeer e.V., Naturschutzgemeinschaft Sylt, NABU, WWF, Sölring Foriining, Verein Jordsand, Erlebniszentrum Naturgewalten Sylt, NaturReporter Sylt, LKN-SH, Nationalpark Wattenmeer

Mit dem NaturReporter Sylt auf Nordtour

Die Insel kommt im Februar kalt und stürmisch rüber. Dennoch hat sich vorige Woche ein TV Team des NDR auf den Weg gemacht um einen Beitrag mit dem NaturReporter auf Sylt zu drehen:

Parteien bringen Antrag auf Elektrifizierung der Marschbahn in Kreistag ein

In Einigkeit bringen Grüne, CDU und FDP folgenden Antrag in den Kreistag ein, der endlich die Dieselverschwendung auf der Marschbahnstrecke zwischen Itzehoe und Westerland beenden soll. Technische Hürde ist dabei der Nationalpark Wattenmeer: Oberleitungen könnten den Zugvögeln gefährlich werden.

Die Kritik an der Dieselstrecke war Thema auf der Sylter Klima-Demo in 2019

Beratung und Beschlussfassung über eine Resolution an die Landesregierung Schleswig-Holstein zur durchgehenden Elektrifizierung der Marschbahn

Der Kreistag möge über folgende Resolution an die Landesregierung beraten und beschießen: Der Kreis Nordfriesland bittet die Landesregierung, derart auf den Bund einzuwirken, dass – unter Beachtung der Naturschutzverträglichkeit im Wattenmeer – die Planungen für eine durchgehende Elektrifizierung der Marschbahn sofort aufgenommen und die Umsetzung vorangetrieben wird. Um zusätzliche Streckensperrungen zu vermeiden, geschieht dies optimalerweise parallel zum zweigleisigen Ausbau.

Begründung:

– Fachleute der Deutschen Bahn haben zu erkennen gegeben, dass die Beschaffung von Diesellokomotiven immer schwieriger wird. Mit einer Einstellung der Produktion in Deutschland ist in absehbarer Zeit zu rechnen. Eine Umstellung auf Elektrotraktion ist daher unumgänglich.

– Eine Elektrotraktion verhindert Ruß- und CO2-Ausstoß vor Ort und hilft damit, die Klimaziele von NF zu erreichen. Allein auf der Strecke Niebüll-Westerland mit dem Syltdamm durch das Weltnaturerbe Wattenmeer können auf diese Weise 5 Millionen Liter Diesel, verursacht allein durch die Autozüge, jährlich eingespart werden.

– Elektroloks benötigen für gleiche Leistung weniger Energie und sind deshalb wirtschaftlicher.

– Aufgrund der zu erwartenden Kosteneinsparungen beim Umstieg von der Diesel- auf die Stromversorgung amortisiert sich die Umrüstung auf Elektroloks zeitnah.

– Durch erhöhte Beschleunigungswerte von E-Lokomotiven sind zusätzliche Unterwegshalte bei gleicher Taktung möglich. Die Attraktivität des SPNVs lässt sich dadurch erhöhen.

– Durch eine Elektrifizierung könnte die Marschbahnstrecke mehr touristische und für die Verkehrswende wichtige Personenfernverkehrsverbindungen (ICs) erhalten, deren Zahl im Vergleich zu anderen touristischen Regionen derzeit deutlich zurück bleibt.

– Es steht elektrische Energie in unserer Region ausreichend zur Verfügung.

Für die Fraktionen

Frank Petersen Esther Drewsen Jörg Tessin

(CDU) (B90/Grüne) (FDP)

Aufruf zur Strandreinigung am Ellenbogen am 15.Februar

Reinigungsaktion im Naturschutzgebiet Sylt Nord auf dem Lister Ellenbogen am Samstag 15. Februar 2020 von 10:00 – 13:00 Uhr 

Wie auch schon in den vergangenen Jahren werden die Sylter Werkstätten gemeinsam mit der Naturschutzgemeinschaft Sylt e.V., der Gemeinde List, den Listlandeigentümern und der Sölring Foriining im Rahmen des Projektes „Heimatliebe Sylt – Plastikinsel nein Danke!“ eine Reinigungsaktion im Naturschutzgebiet auf dem Ellenbogen starten. Im vergangenen Jahr hatten über 80 freiwillige Helfer fast 10 Kubikmeter Müll gesammelt und die Dünen- und Strandflächen vom Abfall befreit. Und das bei wunderbarem Syltwetter. 

Am Samstag den 15. Februar 2020 starten wir zum fünften Mal um 10 Uhr vom Parkplatz der Kitesurfer/Übergang 10 ins Naturschutzgebiet. Müllsäcke, Greifzangen und Handschuhe werden gestellt. Gerne können auch eigene Handschuhe und ein Spaten mitgebracht werden. Nach getaner Arbeit um 13 Uhr gibt es noch etwas Warmes zu Essen und zu Trinken. Dazu bitte Suppenteller, Löffel und Tasse mitbringen; wir wollen auch hier keinen weiteren Müll in Form von Plastikgefäßen und Pappbechern produzieren! 

Viel Strandmüll stammt aus der Fischerei

Der Lister Sandhaken, auch Ellenbogen genannt und betreut durch die Sölring Foriining, besticht durch zahlreiche Besonderheiten. Die sich noch immer im Wachstum befindliche Fläche ist Wind und Wellen ausgesetzt. Seine Wildheit und Ursprünglichkeit ist Heimat für seltene Pflanzen- und Tierarten, die teilweise nur noch dort vorkommen und dadurch besonders schützenswert sind. Durch andauernde Sturmphasen in den Herbst- und Wintermonaten kommt es immer wieder zu hohen Wasserständen. Die Nordsee mäandriert dann tief in die Dünenlandschaft hinein, bis das Wasser schließlich zur Ruhe kommt. So wird auch alles Mitgebrachte aus der Nordsee an ungewöhnlichen Stellen abgelagert. Nach wie vor findet sich neben Algen, Pflanzenresten und Holzstücken auch viel anthropogener Müll. Dass Plastikmüll eine große Gefahr für die Umwelt darstellt, müsste in der Zwischenzeit jedem bekannt sein, die Medien berichten ja nahezu täglich darüber. Und es wird immer mehr, obwohl man sich in der Öffentlichkeit lokal, national und international damit auseinandersetzt und Abhilfen sucht. Natur, Mensch und Tier sind gefährdet. 

So wollen wir auch 2020 wieder ein Zeichen setzen und mit der gemeinsamen Sammelaktion auf die lokale und globale Problematik hinweisen. Wir hoffen auf viele Freiwillige, die uns helfen den Ellenbogen, eine einzigartige Naturlandschaft auf unserer Heimatinsel Sylt, von Unrat zu befreien. Gleichzeitig bietet sich den Helfern die Gelegenheit, in dieser besonderen Landschaft unterwegs sein zu dürfen, was sonst nur den Schutzgebietsbetreuern gestattet ist. 

Um Fahrgemeinschaften zu bilden, können sich Teilnehmer um 9:15 Uhr auf dem Parkplatz der Sylter Werkstätten treffen. Sollte das Wetter am 15. Februar nicht mitspielen, schaut bitte bis 9 Uhr auf der Facebookseite der Naturschutzgemeinschaft Sylt oder bei Heimatliebe Sylt nach, ob die Aktion stattfindet oder nicht. 

Bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung. Die Naturschutzgemeinschaft Sylt ist von Montag bis Freitag unter Tel. 04651-44421, und die Sylter Werkstätten sind unter Tel. 8863700 erreichbar. 

Eine PM der NSG-Sylt

Hohe Erwartungen an Sylts neue Klimamanagerin

Am 15.November wird die neue „Klima- und Nachhaltigkeitsmanagerin“ Catharina Beyerlein offiziell ihr Amt antreten. NaturReporterSylt wünscht Zielstrebigkeit, Durchsetzungskraft, gute Zusammenarbeit und gutes Gelingen! Setzen Sie bitte im wahrsten Sinne des Wortes alle Hebel für Klimaschutz und Nachhaltigkeit auf dieser Insel in Bewegung!

Frau Beyerlein folgt nach einer fünfjährigen Pause, dem ehemaligen Klimamanager des Landschaftszweckverbandes, der vorzeitig seinen Job aufgekündigt hatte.(s. auch hier ). Damit wird eine Forderung der Grünen erfüllt , und auch der rund 1100 DemonstranInnen, die am 20.9. vor dem Rathaus in Westerland für mehr Klimaschutz protestierten .

Leider verstrichen nun etliche ungenutzte Jahre, in denen zum Thema Klimaschutz auf Sylt wieder alles stagnierte. Bereits 2011 attestierte ein insulares Gutachten zum Klimaschutz Sylt sehr schlechte Noten im Bundesvergleich.

Wird die Bronzefigur, die für Umweltschutz auf Sylt steht nun endlich lebendig?

Insofern lastet auf der hochdotierten neuen Stelle, die beim LZV angesiedelt ist ein hoher Erwartungsdruck.

Das sollten wir von der Klima-und Nachhaltigkeitsmanagerin erwarten:
Die Forderungen des breiten „Aktionsbündnis Reizklima“ der Demo vom 20.9.2019 fassen das schon gut zusammen:

  • Ab sofort: Ausrichten alle insularer Entscheidungen an den Klimazielen und Einrichten einer insularen Klima-Kommission, die unter Vorsitz der Nachhaltigkeitsmanager*In vierteljährlich Vorschläge an die Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung weiterleitet.
  • Ab 2020 eine Bilanz zum Treibhausgasverbrauch von Sylt in Tonnen CO2 Äquivalenz veröffentlichen und jährlich fortschreiben.
  • Maßnahmen ergreifen um den Treibhausgasverbrauch auf der Insel jährlich linear zu senken bis 2035 das Ziel 100% klimaneutrale Insel erreicht ist. 
  • Verwaltung, Eigenbetriebe und Betriebe an denen die Gemeinden beteiligt sind per Satzung strickt auf das Ziel 2035  100% klimaneutral ausrichten. 
  • Zurückdrängen des Individualverkehrs, Vorrang für ÖPNV, Fahrrad, Fußgänger. Schnelle Umsetzung des Radwegekonzepts.
  • Konsequente Ausrichtung der Fremdenverkehrswerbung auf nachhaltige Anreise und nachhaltige Mobilität auf der Insel.

Ansonsten: Sichtung, Bündelung und Begleitung aktueller insularer Aktivitäten zum Thema Klimaschutz. Derzeit scheint es in unterschiedlichen „Lagern“ Arbeitsgruppen und Initiativen zu geben, die in der Thematik etwas bewegen wollen. Dazu gehören Umweltschutzverbände, Parteien, und andere Institutionen wie die Dehoga, SMG, SU, AWI etc. Das gälte es nun sinnvoll zu koordinieren, damit nicht doppelt parallel gearbeitet wird.

An erster Stelle sollte sicher eine saubere Bilanz der insularen Energie- und CO2 -Ströme stehen. Nur wenn das bekannt ist, kann zielgerichtet und effektiv gearbeitet werden und auch in kommenden Jahren der Erfolg der Klimamanagerin evaluiert werden.

Lothar Koch