Zu Ehren der Sardelle

Ich wünsche mit zwei kleinen Silvestergedichten aus gegebenem Anlass allen meinen Blog Lesern einen guten Rutsch und ein entspanntes Neues Jahr!

Nehmen Sie sich Zeit für schöne Strandspaziergänge-da gibt es immer etwas Besonderes zu entdecken. Ich fand am Rantumer Strand kürzlich einen Fisch, der später von Experten der Schutzstation Wattenmeer als Sardelle  (Engraulis encrasicolus)  identifiziert wurde.  Die Sardelle kommt zwar in der Nordsee vor, wurde bislang aber selten von Sylt beschrieben.

Ihr zu Ehren und allen Strandwanderern zur Freude hier zwei Gedichte von mir:

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Die Delle
Immer mit dem Kopf voran,
neulich eine Sardelle schwamm,
von Biarritz über Brest
weiter nach Ost, statt nach West.
Schliesslich die Themse hinauf.
Gegen jeden Tidenhub,
nahm sie zum Schluss
ab Greenwich die Tube.
Das Letzte was sie erfasste,
war der Ruf durch´s Lokal:
„Bitte  Sardellenpaste!.“
————————————–
Pizza-Connection
Zwischen Hamburg, Köln und Nizza,
liegt die Sardelle gern auf Pizza.
Ich aber fand
die Sardelle am Strand.
Auf Sylt ist´s gewesen, sie konnt’
nicht genesen -so bracht ich sie,
zwecks guter Taten,
nach Rantum zur Pizza ins „Paten“.

Lothar Koch

Moritz Luft will Zoo auf Sylt

Foto von 05.08.2014Moritz Luft*, der Geschäftsführer der Sylter Marketing Gesellschaft und zuständig für die Aussenwerbung der Insel, kämpft um jeden Gast und neue Attraktionen mit ungewöhnlichen Aktionen. Das beweist dieses Foto aus dem Naturerlebniszentrum Sylt. Luft lässt offenbar keine Gelegenheit aus, seine Ziele bekanntzumachen und durchzusetzen 🙂

 

* oder sollte es sich hier doch um einen jüngeren Namensvetter gehandelt haben?

 

Bürgermeisterposten wird neu besetzt

Kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns folgende Pressemitteilung, die wir hier kommentarlos und ungekürzt abdrucken:

Pressemitteilung

Mitteilung des Bundespräsidenten a.D. Chr. Wulff zur Bürgermeisterwahl auf Sylt

Berlin/Großburgwedel 31.März 2014

Im Rahmen seines Themenschwerpunktes Re-Integration und gesellschaftliche Vielfalt besucht Bundespräsident a.D. Christian Wulff am Dienstag, 01. April, die Insel Sylt und lädt um 10:00 Uhr zu einer Pressekonferenz im Hotel Stadt Hamburg/Strandstrasse 2, 25980 Westerland, ein.

Im Rahmen seines Besuches wird Dr. Wulff seine Bewerbung als Bürgermeisterkandidat für das im Dezember auf Sylt vakant werdende Amt ankündigen und folgende Erklärung verlesen:

„Nach reiflicher Überlegung und Absprache mit meiner Ex-Gattin Bettina und meinem Anwalt Dr. Friedrich Hausäcker, gebe ich bekannt, dass ich zum Wohle des deutschen Volkes, um den Wettbewerb des Bürgermeisteramtes auf Westerland und Kampen meinen Hut in den Ring werfe, so wahr mir Gott helfe.

Seit einigen Jahren fühle ich mich der Insel und ihren Hotels weitaus mehr verbunden, statt beispielsweise Hamburg, Sollten die Bürger der Insel mir ihr Vertrauen schenken, werde ich die Anliegen, die mir bereits als Bundespräsident am Herzen lagen, sinngemäß fortsetzen:

-Wiederaufnahme des Nord-Süddialoges zwischen Gemeinde Sylt, Wenningstedt, Kampen und List, resp. Hörnum.

-Re-Integration der abgängigen Ostgebiete Archsum und Morsum in die Gemeindepolitik.

-Bau einer Moschee im Gewerbegebiet Tinnum mit anhängiger Kunstschneepiste zur Saisonverlängerung.

-Gemeinnützige Veranstaltungen und Spendenaquirierungen für die Filmförderung der Kinowelt Westerland/Strandstrasse.

-Schaffung von Einreiseerleichterungen in die freie Republik Sylt zwischen Hamburg und Keitum.

-Einführung der Visumpflicht für Staatsbürger der russischen Konföderation.

-Stärkung der insularen Deichverteidigungswege

-Beschaffung von Sonderkrediten für den sozialen Wohnungsbau bei der Deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau.

-Umbennung des Hotel Stadt Hamburg in „Hotel Wulff“ und Herrichtung zur Bürgermeisterdienstwohnung, sowie die Restaurierung des Leuchtfeuers „Rote Kliff“ (der schwarz-weisse Christian) in Kampen zum offiziellen Dienstbüro.

-Ankurbelung der insularen Geburtenrate durch persönlichen Einsatz

-Freibier für alle am Tag der Wahl, Niederlegung von Kränzen an Gedenksteinen Ihrer Wahl

 Hinweise für die Redaktionen:

– Die Akkreditierung für alle Stationen endet heute, am Montag, 31. März 2014, 17.00 Uhr.

– Akkreditierungsausweise des Bundespresseamtes gelten nicht.

– Journalistinnen und Journalisten melden sich bitte unter Angabe von Name, Vorname, Geburtsdatum, Geburtsort und Medium sowie mit einer Kopie des Presseausweises und einer E-Mail-Adresse bei der Pressestelle des Bundespräsidialamtes an, E-Mail: akkreditierung@bpra.bund.de, Fax: 030 2000-1926.

 

Die Stationen des Thementages:
8.35 Uhr
Eintreffen des Bundespräsidenten a.D. mit der NOB am Bahnhof Westerland

8.40 Uhr Einnahme eines Bohnenkaffees nebst französischem Hörnchen in der „Ständigen Vertretung“

Zwischen 9.00 und 9.50

Telefonate mit Bettina und den Kindern, Einkauf von Sylter Spezialitäten und Sandkuchenförmchen und Schäufelchen, sowie deren Testung am Hauptstrand Westerland. DAZU: Singkreis der Sölring Foriining und des Shantychores

Gegen 11:30 Uhr Fütterung der Haie im Aquarium Westerland

– Bildtermin beim Bau einer Sandburg und im am Haifischbecken

– Bildtermin zum Auftakt des Telefon-Gesprächs, begrenzte Zulassung
Wortjournalisten können beim Gespräch anwesend sein, begrenzte Zulassung

Persönliches Büro von Bundespräsident a.D. Christian Wulff

Deutscher Bundestag, Platz der Republik 1

11011 Berlin

030 227-92300

Wir wünschen gemeinsam mit dem Bundespräsidenten a.D. ein gesegnetes 1. April-Fest

 

Entspannte Raunächte und -tage für alle Leser!

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Wintersonnenwende im Denghoog/Sylt

Ich wünsche allen Buch- und Blog-Lesern von NatürlichSylt lichtvolle Tage und einen guten Rutsch nach 2014! 

Ihr Sylter Naturreporter Lothar Koch

Die dunklen Wintertage haben auch etwas für sich. Es ist eine Zeit der Einkehr und Besinnung. Wer jetzt nicht nur an Konsum und Weihnachtsgeschenke und natürlich den fetten Weihnachtsbraten denkt, kann die Zeit für sich nutzen. Die Raunächte sind seit alters her eine ganz besondere Zeit im Jahr……….

Die Rau- oder Rauchnächte
Mit dem Eintritt in das Sternzeichen Steinbock – der Wintersonnenwende – beginnen die Rau- oder Rauchnächte, die Zeit „zwischen den Jahren“.
In der tiefsten Nacht des Jahres gebiert die Göttin das wiedergeborene Sonnenkind. So wundert es nicht, dass heutzutage in manchen Gegenden der Beginn der Raunächte auf den 24.12. fällt. Die alten Germanen und Kelten kannten das Christentum noch nicht. Für sie war der 22.12., der kürzeste Tag und die längste Nacht, der Beginn des Wintersonnenwendfestes, welches zwölf Nächte dauerte.
Die Menschen zündeten Lichter an, ließen einen Julblock aus Eichen- oder Birkenholz brennen und schmückten die Räume mit Fichten- und Tannenzweigen –aus denen dann später der Weihnachtsbaum wurde. Die Asche des Julfeuers wurde auf die Felder gestreut, um ihnen Fruchtbarkeit zu bringen. Auch räucherte man Haus und Stall mit Kräutern aus. Hierfür verwendete man Wachholder, Beifuß und Mariengras. Auch Tannenharz fand hierfür Verwendung.
Diese Übergangszeit, in der das Jahresrad stehenbleibt, galt als magisch. Das Alte ist vergangen, das Neue hat noch nicht begonnen. Jetzt werden die Weichen für das neue Jahr gestellt, deshalb nahm man sich in Acht, was man tat. Es wurde nicht gearbeitet, weshalb man wohl heute noch sagt, zwischen den Jahren passiert nichts, das hat Zeit bis nächstes Jahr. Man wusch keine Wäsche, es wurde nicht gesponnen, denn sonst würde man sein eigenes Schicksal spinnen. Wer nähte, nähte sein eigenes Totenhemd.
Die Raunächte sind auch die Zeit der wilden Jagd. Wenn in dieser Zeit die Winterstürme durch die Strassen fegen, so jagt Wotan mit dem Wilden Heer, dem Heer der Geister, der Seelen der Verstorbenen über das Land. Aber vielleicht ist es ja auch Frau Holle, die holde Frau, die die Toten in ihren heiligen Berg führt. Oder, wie man sie in Süddeutschland oder Österreich nennt Frau Perchta oder Berta, weshalb man hier heute noch die Perchtläufe abhält.
Man nutzt die Raunächte zur inneren Einkehr, beobachtet das Wetter und achtet auf seine Träume. Denn so heißt es, jede der 12 Raunächte steht für einen Sonnenmonat des Folgemonats. Was man in diesen 12 Tagen und Nächten erlebt, spiegelt das folgende Jahr wieder. So wie in der Astrologie in der Sekundärprogression 1 Tag für ein Lebensjahr steht, steht in den Raunächten 1 Tag für einen Monat. Deshalb kann man diese Zeit nutzen, jeden Tag (von Mitternacht bis Mitternacht) zu beobachten, was einem widerfährt, wie die Stimmung des Tages und das Wetter ist und was man träumt und bekommt so eine Vorausschau für das folgende Jahr.
Bei den Kelten traten in dieser Zeit übrigens maskierte Hirschtänzer auf. Sie tanzten und stampften auf die Erde, damit die Erdgöttin und der Hirschgott Cernunnos das Leben in der Tiefe der Erde für das neue Jahr anregen. So wird auch verständlich, warum der Nikolaus oder Santa Claus mit einem Hirsch- oder Rentierschlitten unterwegs sind…………

Quellen: Wolf-Dieter Storl: Pflanzen der Kelten
Martina Kaiser: der Jahreskreis

zusammengestellt von Anita Conrad, Astrologin bei Die hellen Sterne

Die Venus von Rantum

Vor ein paar Tagen fiel mir nach dem Baden eine kleine unscheinbare Muschelschale im

Lothar Koch mit der Venus von Rantum

Spülsaum meines Rantumer Badestrandes auf. Ich traute meinen Augen fast nicht, aber ich hielt tatsächlich eine kleine Venusmuschel in der Hand.

Ich kann mich nicht erinnern, so eine schon mal auf Sylt gesichtet zu haben. Wenn doch, muss es ewig her sein. Damals auf meiner Heimatinsel Juist war das häufiger der Fall und galt dennoch als relativ seltener Fund. Venusmuschelschalen sind an Nordseestränden fast nur in der fossilen Form zu finden, also Tausende von Jahren alt.  In ganz seltenen Fällen verirrt sich vielleicht mal eine lebende Venus die auf Treibgut haftet in unsere Breiten.

Im Süden kommen Venusmuscheln noch häufig lebend vor und gelten als Delikatesse. Doch die am Nordseestrand zu findenden Schalen sehen anders aus, als die aus der Paella. Sie besitzen zwar die feinen konzentrischen Rippen, die ihnen ein edles Aussehen verleihen, haben aber meist ihren porzellanartigen Glanz verloren. Meist erscheinen sie grau oder bräunlich. Manchmal recht hell mit Farbstreifen, die wie Sonnenstrahlen quer zur Rippung verlaufen.

Aus einer Venus soll die Göttin der Liebe geboren worden sein. (Obwohl diese göttliche Venus auf dem bekannten Ölgemälde von Botticelli einer Jakobsmuschel entsteigt).

Angeblich soll der Name von der Form des Schalenschlosses herrühren, welches von Aussen an den Bauchnabel und von Innen an die Vulva jener göttlichen Frau erinnern soll.Viel Spass beim Muschelsuchen und Finden!

Lothar Koch