Abenteuer Strand- fossilen Schwamm gefunden

Flint-Druse: versteinerter Schwamm

Flint-Druse: versteinerter Schwamm

Der Strand bietet immer wieder etwas Abenteuer für Aufmerksame, denn schließlich ist der Spülsaum der Spiegel des großen Meeres. Wie bei einer Wundertüte weiß am Abend noch keiner, was alles am nächsten Morgen antreiben wird. Und genau das macht den Strandgang für viele besonders faszinierend. Von Bernsteinsuchern über Muschelsammler bis hin zu Foto- und Strandgutkünstlern – hier findet jeder sein Lieblingsobjekt zwischen Seetang, Fischkisten und Plastikmüll. Und, wer weiß? Vielleicht wird gerade morgen in aller Frühe mal wieder ein »mit Gold und Gewürzen« beladenes Schiff stranden! Allerdings gibt es heutzutage, zumindest an den Badestränden, eine gut funktionierende Strandreinigung, die schon im Morgengrauen zugreift. Deshalb sollte man sehr früh aufstehen, wenn man wirklich der erste Finder von kostbarem Strandgut sein will. (Textauszug aus meinem Naturerlebnisführer NatürlichSylt).

Als vorige Woche ein Orcakalb in Rantum im Spülsaum lag, war das schon eine

Flint-Druse: versteinerter Schwamm, aussenseite

Flint-Druse: versteinerter Schwamm, Aussenseite

Fundsensation-das erste Mal seit 1964 wieder am Sylter Strand. Eine Woche davor fand ich einen Papageitaucher-für mich persönlich der zweite Fund dieser Art an der deutschen Nordseeküste innerhalb von 40 Jahren. Gestern entdeckte ich wieder etwas Besonderes. Wahrscheinlich handelt es sich um einen versteinerten Schwamm in einer sogenannten Kugelfint-Druse. Mit 20 cm Duchmesser ein fast fußballgrosser Fossilienbrocken und auf Sylt gewiss eine Seltenheit. An der Ostsee sollen die öfter bei den Kreidefelsen gefunden werden. Sie sind ca. 100 Millionen Jahre alt.

Ich freue mich über Mitteilungen, wenn jemand mehr dazu sagen kann: info@syltopia.de

LOTHAR KOCH

Toter Schwertwal bei Rantum gestrandet

Hier zum TV-Interview mit Lothar Koch auf SyltTV1 (der zweite Teil der Antwort im Interview bezog sich auf die generelle Frage, weshalb soviel Wale (Pottwale-und andere Arten) derzeit in der Nordsee herumschwirren und stranden. Wurde leider geschnitten.

Naturfreunde und Whale Whatcher sollten jetzt nach dem Fund eines relativ frisch toten Schwertwalkalbes auf Sylt die Augen an der ganzen Küste offen halten. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß weitere Orcas in der Nähe sind. Schwertwale ziehen meist in größeren Schulen. Strandungen dieser Walart sind recht selten. Das letzte Mal ist ein solcher Fund auf Sylt von 1964 belegt.

Ich selbst hatte 1994 im Rahmen der internationalen Walzählung SCANS die seltene Begegnung mit 50 Orcas im Skagerrak, nordöstlich von Jütland, also nur wenige 100 km nördlich von hier. Es war eine Mischung aus Weibchen, Männchen und Jungtieren. In nordnorwegischen Gewässern sind sie nicht selten. Vielleicht folgten sie heute wie damals den gleichen Nahrungsschwärmen wie die gestrandeten Pottwale?

Thunfische, Pottwale, Buckelwale, Delphine und Orcas…die Liste exotischer Sichtungen großer Meerestiere in der südlichen Nordsee und der Ostsee in den vergangenen sechs Monaten wird immer länger. Möglicherweise weil es ein „el Niño-Jahr“ ist (so nennt man das Auftreten ungewöhnlicher, nicht zyklischer, veränderter Strömungen im ozeano-graphisch-meteorologischen System.) Diese Veränderung von Meeresströmungen geht einher mit starken Temperaturschwankungen und kommt alle paar Jahrzehnte vor. Im Dezember 2015 gab es durch einen Sturm einen kurzfristigen Temperaturanstieg in der Arktis um 30 Grad Celsius auf 3 Grad plus am Nordpol.

Pottwale und andere Räuber jagen Beutetieren nach, die Aufgrund von zeitweiliger Wassererwärmung in Richtung Nordsee driften, zum Beispiel der Tintenfischart Gontatus fabricii. Über die tiefe norwegischen Rinne, die fast bis Dänemark reicht, gelangen sie so in die flache Nordsee und geraten auf Abwege. Mehr Hintergrund zu dieser Theorie hier und hier.

 

LOTHAR KOCH

Erschöpfte Gäste aus dem Hohen Norden

Papageitaucher

Papageitaucher

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Tordalk

Zu dieser Jahreszeit bringen Stürme bei uns seltene Arten an den Strand. Gestern fand ich einen Tordalk und einen Papageitaucher  Vögel die in Skandinavien und Schottland auf Felsen brüten. Leider sind die Tiere oft zu Tode erschöpft, oder kommen bereits leblos an.

Aasfresser, wie Möwen, Krähen und Füchse verwerten bei der Kälte jedes Gramm der Torfunde, wie bei der abgebildeten Trauerente.

Strandläufer können ihre Funde jetzt optimal mit der www.Beachexplorer.org App der Schutzstation Wattenmeer melden und für sich selbst eine Sammeldatenbank erstellen.

skelettierte Trauerente

skelettierte Trauerente

Liebe Sylter, Natur- und Insel-Freunde,

die Zukunft kommt schneller, als Sie denken!

Buch-MockupViele der in meinem Roman SYLTOPIA beschriebenen Aspekte und Ideen lese ich täglich in der Sylter Rundschau oder anderswo- zum Beispiel auch in dem neuen Buch „Kurswechsel Küste“ von Prof. Karsten Reise.

Dabei ist SYLTOPIA jetzt gerade mal ein halbes Jahr alt! Ich bin also überzeugt, daß Vieles was ich mir für die Jahre bis 2050 für Sylt ausgedacht habe, auch kommen wird. Hoffentlich! Rutschen Sie gut nach 2016 rein! Bereiten Sie sich auf die Zukunft vor und schmökern Sie in den ersten Tagen des Neuen Jahres in SYLTOPIA!

Wenn Sie mein Buch noch nicht gelesen haben, freue ich mich über eine Bestellung über www.syltopia.de (oder über jede Buchhandlung).

Herzlichen Dank und ein tolles 2016 wünscht

Lothar Koch

 

SYLTOPIA! – ein „Insel-Märchen“ für Erwachsene.

Hier die Rückmeldung einer Leserin, die „vom Fach“ ist:

„Sehr geehrter Herr Lothar Koch,
ich war im September auf Sylt und bin an mehreren Stellen auf Ihr Buch gestoßen. Mir gefällt diese Utopie sehr gut, sehr durchdacht und von der Handlung her trotzdem spannend. Großes Kompliment.
Da Sie sicher auch viel Gegenwind bekommen, möchte ich Ihnen meine Begeisterung nicht vorenthalten.
Es wäre schön, wenn sich auf Sylt – und auch in Deutschland – einiges in Ihrem Sinne verändern würde!“

Stefanie Besser, München
Lektorin/editor Heyne TaschenbuchVerlag/Verlagsgruppe Random House

Weitere Feedbacks zum Buch finden Sie hier.
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Steigen Sie ein, 
zu einer transformativen Reise nach Sylt,
ins Jahr 2050!

Die Zukunft kommt schneller, als Sie glauben!

Die utopische Geschichte von Lothar Koch ist keine Science Fiction. Der Autor hangelt sich (fast) immer entlang des Möglichen.
Eine Vision und ein Weckruf, wie Sylt sich zum Besseren für Insulaner, Urlauber und die Nordseenatur entwickeln könnte. Viele der guten Ideen schreien nach sofortiger Umsetzung.
Dieses Buch ist faszinierend und informativ.

Koch verpackt aktuelle Probleme des beliebten Urlaubsziels in eine spannende, tiefenpsychologisch angehauchte Utopie und liefert Hoffnung für die Zukunft unserer Lieblingsinsel. Garniert mit jede Menge guter Visionen für ein Sylt mit hoher Lebensqualität, bringt er das alles mit einer steifen Brise Humor rüber!
SYLTOPIA – Total durchgeknallt– Revolution auf der Insel!

Erscheinungsdatum: 19. Juni 2015
Seitenzahl: 272 Seiten, Softcover, 12 x 20 cm
Preis: 14,90 Euro
Erschienen im Clarity Project® Verlag
ISBN 978-3-00-049308-9
In allen guten Sylter Buchhandlungen, den Naturschutzstationen und
Portofrei jetzt bestellen bei www.syltopia.de

Clarity Project® Verlag: BÜCHER, die bewegen!

Schöne Jahresschicht! Immer wieder a Happy New Year!

IMG_2737Jahres-Übergänge hinterlassen ihre Spuren. Nein, ich meine nicht den „Kater“ oder Hangover nach einer durchgefeierten Silvesternacht. Gemeint sind Spuren der Zeit, die sich als Muster in der Natur niederschlagen. Zum Beispiel Jahresringe in Baumscheiben.

Sylt hat seine ganz eigenen „Jahresringe“ und die kommen gerade an einigen Stellen des Weststrandes mal wieder zum Vorschein. Zum Beispiel am Strand zwischen Westerland und „Oase“. Wie auf den Fotos zu sehen ist, tritt dort am Dünenfuß eine saubere Schichtung zu Tage. Sicherlich haben diese Klei-Schichten Hunderte von Jahren benötigt, um zu entstehen. Sie sind das Ergebnis von feinen Sedimentablagerungen. Dazwischen sind Wurzelreste zu sehen. Wahrscheinlich handelt es sich um eine prähistorische Salzwiese, die später von Watt zugeschlickt wurde. Dazwischen liegen Kiesel aus der vorletzten Eiszeit.

Die Watt-und Salzwiesenflächen sind vermutlich vor einigen Tausend Jahren entstanden, also lange nach der Eiszeit. Aber vielleicht zu einer Zeit, als Sylt noch keine Insel war und die Küste  mehrere Kilometer weiter westlich lag. Ich stell mir ein morastisches, brackiges und mooriges Grünland vor, zerschnitten von langen Prielen, das damals hinter einem Sand- und Geestwall existierte. Später erodierte die Nordsee diesen Wall und der Sand wanderte als Dünen über diese Bereiche. Heute hat uns die Nordsee den Gefallen getan, und mal etwas tiefer gespült, sodaß wir diese uralten Wiesenspuren anschauen können. Bald werden sie sicherlich wieder unter der nächsten Sandvorspülung verschwunden sein.

Frohes Neues Jahr!

 

Lothar KochIMG_2736