Strandversorgung Kampen: Diskussion um´s Rote Kliff dauert an.

kampen
Mit Sorge betrachtet der Naturschutz auf Sylt die Umsetzung des sogenannten „Strandversorgungskonzeptes“, das von den Sylter Gemeinden bereits seine Zustimmung erhalten hat. Dabei geht es darum, Ver- und Entsorgungseinrichtungen, sowie Eventflächen an Stränden und Übergängen zu regeln. Die Gemeinden und der Kreis Nordfriesland haben eine „Maximal-Liste“ dazu aufgestellt, also einen Rahmenplan, über den in Zukunft nicht hinausgebaut werden darf. Der geht Naturschutzverbänden stellenweise jedoch schon zu weit. “ Es wäre eine Horrorvision, wenn an jedem der 148 Strandübergänge eine Toilette mit Pommesverkauf errichtet würde“ so die Meinung eines Gastbeitrages dazu in der Sylter Rundschau. Eine seit langem schwelende Diskussion gibt es vor allem um Planungen, die seitens der Gemeinde Kampen eine Ver-und Entsorgungseinrichtung im Naturschutzgebiet Rotes Kliff beinhalten (s. Zeichnung, Quelle shz). Grund dafür ist die Sorge um den Erhalt des Inselcharakters und eines bundesweit bedeutenden Naturdenkmals, welches das Rote Kliff bei Kampen darstellt. „Alles was von Menschenhand vor dieses Monument gestellt wird, ist eine Beleidigung für´s Auge und mißachtet die naturhistorische Bedeutung dieses einzigartigen Sylter Wahrzeichens.“, sagt der Sylter Biologe und Autor von „Natürlich Sylt“ Lothar Koch.

Seit geraumer Zeit wird in Runden Tisch Gesprächen nach Lösungen gesucht, die sowohl Naturschutzverbände als auch Gemeindevertreter mittragen können. Eine Umsetzung wird nach Aussage der Bürgermeisterin Kampens jedoch erst frühstens 2013 zu erwarten sein.

Was ist Ihre Meinung dazu?

Bitte mailen Sie Ihren Kommentar an info@natuerlich-sylt.com, oder schreiben Sie ihn direkt hier in den blog.

Vielen Dank,

Lothar Koch

 

 

Fighting for Fish mit Sternekoch Tim Mälzer

Lieber Leser von NatürlichSylt,

haben Sie schon von der Fish Fight Kampagne des Sternekochs Tim Mälzer gehört?
Ich habe meinen Namen zu der Petition hinzugefügt und ich denke, dass Sie dasselbe tun könnten. Sie können sich hier anmelden: www.fishfight.net . Hierfür benötigen Sie nur einige Sekunden und können einen echten Unterschied bewirken.

Rund die Hälfte des Fisches, der in der Nordsee gefangen wird, wird tot zurück ins Meer geworfen und Fish Fight kämpft dafür, die Gesetze der EU zu ändern, um dies zu stoppen. Gemeinsam können wir dabei helfen, diesen Wahnsinn zu stoppen.

Ich danke Ihnen ganz herzlich,

Lothar Koch

NABU-kritisiert Offshore-Windkraftboom vor Sylt

NABU: Naturverträglicher Ausbau der Offshore-Windkraft in weiter Ferne
Bau von Butendiek wäre umweltpolitischer Sündenfall

Berlin – Der NABU kritisiert, dass beim Ausbau der Offshore-Windenergie die Naturverträglichkeit immer noch zu kurz kommt. 2002 wurde die Baugenehmigung des ehemaligen Bürgerwindparks Butendiek westlich von Sylt, dem ersten kommerziellen Windpark in der Nordsee, durch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH) erteilt. Das bedeutete zehn Jahre Streit und Proteste der Umweltverbände, zehn Jahre wechselnde Besitzer und Verlängerungen der Baugenehmigung. „Und das, obwohl inzwischen anerkannt ist, dass dieser ökologisch kritische Standort nach heutigem Kenntnisstand schon 2002 nicht genehmigungsfähig war. Sollte Butendiek gebaut werden, wäre es der umweltpolitische Sündenfall“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Der Park liege in einem besonders wertvollen Lebensraum für Schweinswale und Seetaucher im Natura-2000-Gebiet Sylter Außenriff.

„Leider haben Politik und Genehmigungsbehörden in den vergangenen Jahren wenig gelernt. Seit Jahren gibt es einen Planungsboom. Gebiete werden abgesteckt, Bauanträge eingereicht und veraltete Genehmigungen immer wieder verlängert, ohne ausreichende Steuerung und ohne eine ernsthafte Betrachtung wachsender Umweltrisiken“, so Tschimpke weiter. Bundesregierung und Genehmigungsbehörden würden durch ihre Untätigkeit mit Verantwortung dafür tragen, dass ein naturverträglicher Ausbau der Offshore-Windkraft noch immer nicht gewährleistet sei. Wo bleibt das seit über einem Jahr angekündigte Schallschutzkonzept der Bunderegierung? Wie soll eine umfassende und nachhaltige Strategie für den Ausbau und die Netzanbindung der Offshore Windkraft aussehen? Wie viel Offshore-Windkraft braucht der deutsche Energiemix der Zukunft? Fragen, die Bundesregierung, Genehmigungsbehörden und Industrie nach NABU-Auffassung jetzt sehr schnell beantworten müssen.

Viele der bereits genehmigten Windparks stehen nach Einschätzung des NABU im Konflikt mit nationalem und europäischem Umweltrecht. Das reiche von unzureichendem Schallschutz bis zu einer fehlenden Berücksichtigung des Störungs- und Verschlechterungsverbotes für besonders geschützte Arten und Lebensräume nach Bundesnaturschutzgesetz und EU-Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie.

„Der Meeresnaturschutz bleibt noch immer auf der Strecke. So riskiert die Branche die bisherige Unterstützung der Umweltverbände für eine eigentlich grüne Energie“, so NABU-Referent für Meeresschutz Kim Detloff. Noch würden die Verbände den Ausbau der Windkraft auf See mittragen. Doch wenn Artenschutzrecht und Lebensraumschutz weiterhin ignoriert würden, bliebe für den Naturschutz nur der Rechtsweg.

Aktuell liegen für die deutsche Ausschließliche Wirtschaftszone der Nord- und Ostsee, dem Bereich zwischen zwölf und 200 Seemeilen von der Küste, 28 Genehmigungen vor. Insgesamt sollen in der deutschen Nord- und Ostsee mehr als 115 Windparks entstehen. Nach NABU-Meinung zu viele für die ohnehin stark belasteten Ökosysteme der Nord- und Ostsee.

Der NABU tritt seit Jahren für einen naturverträglichen Ausbau der Offshore-Windkraft ein. Neben einem verbesserten Schallschutz und schallarmen Gründungsverfahren fordert er dabei eine effektive räumliche und zeitliche Steuerung, die kritische Überprüfung und Bereinigung der Antragsflut sowie eine stärkere Berücksichtigung kumulativer Effekte, d.h. mögliche ökosystemare Auswirkungen durch die Vielzahl geplanter Projekte. Besonders sensible Gebiete wie das Sylter Außenriff seien dabei vollständig von Windkraftanlagen freizuhalten.

Für Rückfragen:
Dr. Kim Cornelius Detloff, NABU-Referent für Meeresschutz, Telefon 030-284984-1626, mobil 0152 0920 2205
Carsten Wachholz, NABU-Energieexperte, Tel. 030-284984-1617, mobil 0172-4179727

Schweinswale bleiben Elbufer treu

Wie bereits vor kurzem in diesem Blog berichtet, tauchen Schweinswale vermehrt in der Elbe direkt bei der Hamburger City auf. Erst gestern erhielten wir von einer Hamburgerin wieder folgende Meldung die sich auf den 1. Mai bezieht:

„Hallo NatuerlichSylt.net ,
gestern hatte ich mit meiner Familie und diversen anderen aufmerksamen Betrachtern das Glück, 2 kleine Schweinswale zu sehen. Wir waren direkt gegenüber von Finkenwerder (Das Willkommens-Gebäude mit der Uhr), auf der Seite: Ohtmarschen/ Teufelsbrück.
Es war so wundervoll, dass ich wieder vergaß den Moment in einem Bild festzuhalten… Jedes Mal war Ebbe.
2006 oder 2007 habe ich an gleicher Stelle ebenfalls 2 Tiere gesichtet. Damals hat mir kein Mensch die Geschichte geglaubt…

Herzliche Grüße aus Hamburg!

Schweinswalsichtung bei der Hamburger City

Der Naturerlebnisführer „Natürlich Sylt“ entfaltet bereits seine Wirkung über die Inselgrenzen hinaus.

Am 14.4. meldete die Hamburgerin Stefanie Wilke gegen 9:40 Uhr die Sichtung von zwei Schweinswalen auf Höhe der „Strandperle“ am Elbufer von Övelgönne. Die beiden Tiere seien weiter in Richtung Hamburger Hafen unterwegs gewesen. Andere Passanten berichteten, dass die beiden Meeressäuger bereits seit einigen Tagen in der Elbe bei Hamburg beobachtet wurden. Am Sonntag wurden drei Schweinswale etwas weiter elbabwärts bei Schulau (11 Uhr) und bei Blankeneese an der Fahrwasserkante zum Mühlenberger Loch (bei Sherry Island bei NW) gesichtet. Wahrscheinlich handelt es sich jeweils um dieselbe Schule.

Die Beobachtung deutet darauf hin, dass mehr Kleinwale aus der Nordsee flussaufwärts schwimmen, als bislang gedacht. „Man sieht was man kenn“, meint Biologe und Buchautor Lothar Koch. Frau Wilcke waren die unscheinbaren Tiere an dieser unwahrscheinlichen Stelle aufgefallen, weil sie das Kapitel über Schweinswale im Naturerlebnisführer gelesen hatte. Dort wird auch zur Meldung von Schweinswalsichtungen aufgerufen.