Endlich Infos direkt am Walschutzgebiet

Heute ist historischer Moment auf Sylt: Das Erlebniszentrum Naturgewalten und der

die neuen interaktiven Infopulte

die neuen interaktiven Infopulte

Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz laden zur Einweihung der neuen Infoe-Elemente für das Walschutzgebiet auf Sylt ein:

Heute, den 23. März 2016

um 10:00 Uhr

auf der Plattform am Kampener Kliff (beim großen Parkplatz bei der Sturmhaube).

Folgender Ablauf ist vorgesehen:

Begrüßung durch Frank Barten (Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz) und Matthias Kundy (Nationalparkverwaltung)

Informationen zum Nationalpark und Walschutzgebiet auf Sylt durch Dr. Matthias Strasser (Erlebniszentrum Naturgewalten)

Die Idee der interaktiven Stelen – Informationen von Mitinitiator Lothar Koch (Schutzstation Wattenmeer, Sylt)

„Killermöwen“ entern Westerland

Pünktlich zu Ostern haben wir sie wieder: die Möwendiskussion von Westerland.
Möwensicherer Müllsack in Cornwall: Den Möwen Zufütterung zu entziehen ist die bessere Strategie als Vergrämung.
Möwensicherer Müllsack in Cornwall: Den Möwen Zufütterung zu entziehen ist die bessere Strategie als Vergrämung.

Mördermöwen, Horrorfilm, Raubvögel und schlimmere Bezeichnungen werden in dem Zusammenhang genannt. Der Grund: Auf den Flachdächern der hohen Häuser direkt an der Strandpromenade beginnt das Brutgeschäft von Silbermöwen.

Von Natur aus brütet diese Seevogelart in großen Kolonien von bis zu 15 000 Paaren. Sie benötigen vegetationsarme, überflutungssichere  Flächen, um ihre Nester zu bauen. Diese Flächen werden so ausgewählt, daß sie sicher vor Bodenfeinden, wie Fuchs und Marder sind und nah an nahrungsreichen Gebieten liegen.  Bevor der Mensch die Inseln bis an die Strandkante besiedelte, Dünen und Strände pausenlos für sich  zu nutzen begann und Brückenwege für Raubwild vom Festland baute (Hindenburgdamm), waren solche Flächen im Wattenmeer reichlich vorhanden. Mit zunehmender Besiedlung zogen sich die Möwenkolonien auf kleine, abgelegene „Vogelinseln“ zurück, wie Memmert, Norderoog oder Jordsand. Im Wattenmeer fischten sie nach Nahrung und flogen auf die sicheren Vogelinsel zurück, um ihren Nachwuchs zu füttern.

Offene Müllkippen in den 1960/70iger Jahren führten dazu, daß sich die Tiere zunehmend auch an Zivilisationsmüll auf den Inseln gütlich taten und sich dadurch stark vermehrten. Die Schliessung dieser Müllkippen in den 1980iger Jahren führte dann kurzfristig zu einer Hungerperiode des stark gewachsenen Bestands und er reduzierte sich wieder.

Bei den Möwen von Westerland an der Promenade dürfte es sich um Nahrungsspezialisten handeln, die über einige Generationen gelernt haben, daß zwischen Crepesbuden, Eisständen, Strandkörben und Mülleimern ein gutes Auskommen zu machen ist. Deshalb haben sie , mangels natürlicher Alternativen, die vom Menschen bereitgestellten Flachdachareale dankend angenommen.

Vorsorgliche Maßnahmen, die geeignet sind, sie dort erst gar nicht brüten zu lassen, sind allemal besser, als die Gelege später zu zerstören. Aber technisch ist das schwierig, da die Möwen immer dazulernen.
Wir haben den eleganten Seevögeln, die ja seit Tausenden von Jahren zum Meer gehören, sukzessive ihre angestammten Brutplätze genommen.  Das maritime Geschrei der Möwen gehört zur Küste wie der Wind. Wie wäre es denn mal nach dem Verursacherprinzip zu handeln und statt die Möwen zu vertreiben etwas zum Lärmschutz zu tun?
Schalldichte Bauweise, Ohropax und ähnliches könnte helfen– und vor allem ein entspannteres Verhältnis zur Sylter Nordseenatur.

Zukunftswerkstatt für Keitum

In Keitum läuft heute und morgen die Zukunftswerkstatt mit den Fragen:IMG_7066
Was fehlt in Keitum und was soll auf jedenfall bleiben?
Hier meine Antworten:
Es fehlen:
– kunsthandwerklich gestaltete Strassenschilder
Die Strassenschilder könnten das Ambiente des Kapitäns- und Kunsthandwerkerdorfes mehr zur Geltung bringen, wenn sie einzigartig originell gestaltet wären, statt diese blauen 08/15 Dinger von heute.
– Immer mehr fehlt der schöne Dorfcharakter
Alles was den Dorfcharakter optisch entwertet und eher in Richtung Urbanisierung deutet, sollte wieder verschwinden.
Zum Beispiel die überproportionierten Strassenverkehrsschilder rund um das Dorf, die wie Autobahnausfahrten wirken. Aber auch der Stil mancher Werbeschilder im Ort. Schön wäre es auch, da wo möglich, Asphalt zurückzubauen. Mehr hin zu Kopfsteinpflaster und ähnlichen „dorfgerechten“ Wegen. Orte auf der dänischen Insel Fanö können ein gutes Beispiel für Keitum sein.
– Ein gutes Fußgänger und Radwegekonzept:
Je attraktiver Keitum für Fussgänger und Fahrräder wird, um so besser. Kleine, lebendige Fussgängerzonen, gute Radabstellmöglichkeiten und -wege. Eventuell auch ein kleiner Keitum-E-Bus, der nur im Dorf verkehrt und kostenlos herumfährt, um die die Leute vom Park and Ride-platz am Dorfeingang abzuholen.
Ein Expertengutachten zum Thema E-Mobilität könnte aus Landesfördermitteln finanziert werde.
– Reaktivierung des Schöpfwerkes am Nössedeich
Das ehemals von der Schutzstation genutzte Schöpfwerk sollte in diesem Sinn wieder genutzt werden. Eine Sanierung des Gebäudes wäre Voraussetzung. Durch Biotopmaßnahmen in den Wiesen auf der Binnendeichseite könnte der Standort für Naturbegeisterte noch aufgewertet. werden. Dann in das Türmchen oben einen tollen Vogel- und Sternenhimmelkiek mit Aussichtsmöglichkeiten in alle Richtungen bauen (am Bestenl als „Glaskuppel“).
– Aufwertung aller Hünengräber im Gemeindegebiet, besonders am Tipkenhoog
Die Hünengräber im Gemeindegebiet wirken trotz des Lehrpfades der Sölring Foriining überwiegend noch recht lieblos behandelt. Jeder einzelne Standort sollte bedacht werden: Wie kann man die historische Bedeutung und die Mystik, die von diesen Orten ausgeht besser herausarbeiten und präsentieren?
– Mehr Kunsthandwerksbetriebe mit „offener“ Werkstatt.
Was soll bleiben:
-Natürliche Wattlandschaft, Reetdachhäuser, alte Kapitänshaüser. Kunsthandwerker, schöne Türen, Tante Emma Läden

Seltener Leuchthering an Sylter Strand gespült

Leuchthering
Foto: Melanie Weppner
Seit Anfang Januar auffällige Zahl von Nordatlantikarten in der Nordsee 
Wenige Gramm wiegt ein Leuchthering, bis zu 60 Tonnen ein Pottwal. Trotzdem teilten im Februar beide Arten offenbar ein ähnliches Schicksal. Im Strandfunde-Internetportal beachexplorer.org meldete die Biologin Melanie Weppner den Fund dieses bis zu acht Zentimeter großen Fisches, auch Lachshering genannt, am Sylter Weststrand.
„Leuchtheringe leben eigentlich im offenen Atlantik in Tiefen von 150 bis 250 Metern“, erklärt Biologe Rainer Borcherding von der Schutzstation Wattenmeer, der das Strandfundeportal betreut. Im Wattenmeer sei diese Art ein seltener Irrgast. Seinen Namen verdankt der Fisch mehreren Reihen von Leuchtorganen an seiner Unterseite. Diese könnten dazu dienen, ihn gegenüber der hellen Wasseroberfläche zu tarnen.
Eine besondere Bedeutung kann der Sylter Fund vor dem Hintergrund der auffälligen Häufung der Strandungen von Pottwalen, Orcas und Streifendelfinen in der südlichen Nordsee im Januar und Februar haben.
„Wenn neben den seltenen Meeressäugern auch kleine Fische des offenen Ozeans im Wattenmeer auftauchen, kann dieses ein Indiz dafür sein, dass sich Anfang Januar eine größere Zahl nordatlantischer Tierarten in die Nordsee ausgebreitet hat“, sagt Biologe Rainer Schulz. Die Kalmare, hinter denen möglicherweise die Pottwale her waren, könnten ihrerseits den Leuchtheringen auf der Spur gewesen sein.
Bei Wanderungen im und am Wattenmeer bittet die Schutzstation Wattenmeer darum, auf jeden Fall weiterhin auf unbekannt erscheinende Funde zu achten und diese möglichst samt Foto bei beachexplorer.org zu melden. „Selbst ein winziger, unscheinbarer Fisch kann für Forschung und Wissenschaft zu einem wichtigen Puzzlestein werden“, sagt Biologe Borcherding. Wer weiß, welche ungewöhnlichen Arten sich seit Anfang des Jahres noch in der Nordsee tummeln.

 

Sylter Grüne weiter für Renaturierung auf Flughafen

Sylter Grüne befürworten weiterhin den Beschluss zum Hallenabriss auf dem Fliegerhorstgelände

Trotz des erfolgreich angelaufenen Bürgerbegehrens bleiben Die Grünen Sylt bei Ihrem vor Jahren getroffen „JA zum Abriß der alten Flugzeughallen“ auf dem ehemaligen Fliegerhorstgelände.    „Wir freuen uns über mehr Bürgerbeteiligung in der Inselpolitik“, sagt Maria Anderen, „allerdings sollten alle Argumente wohl gehört und überlegt sein.“

Nach Abwägung der Vor-und Nachteile hinsichtlich der Instandsetzungskosten der Hallen 25 und 28 und der zu erwartenden Betriebskosten halten es die Grünen  für unverantwortlich, die alten Flugzeughallen zu erhalten.

Wie im Informationsteil der Webseite des Bürgerbegehrens selbst vorgerechnet wird, belaufen sich die amtlich errechneten (geschätzten) Renovierungskosten und die Beträge, die an die BIMA zurückzuzahlen wären, auf 6,58 Millionen Euro. Die Hoffnung, diesen Betrag durch ehrenamtliche Arbeit deutlich zu senken, wird dort zwar geäussert, jedoch nicht mit Zahlen belegt. Ein solches Vorhaben wäre bei den denkmalgeschützten Gebäuden ohnehin nicht zulässig.

Zudem wird nicht erwähnt, daß  voraussichtlich unbefristete Folgekosten auf die Gemeinde zukommen, da die formal unter Denkmalschutz gestellten Hallen auf dem Marinefliegerhorst später dauerhaft erhalten werden müssten. Allerdings dürften sinnvolle Veränderungen an den Gebäuden, wie zum Beispiel ein Ersatz der schweren Flugzeughallentore und anderes mehr, aus Erwägungen des Denkmalschutzes  in Zukunft nicht vorgenommen werden.

„Wir sehen im Abriss der Hallen eine letzte Chance, der Insel ohne wesentliche Nachteile eine relativ großes Stück Natur zurückzugeben, das dauerhaft vor Spekulation geschützt wäre.“ sagt Roland Klockenhoff von den Grünen. „Die bereits von der Gemeinde beschlossene Renaturierung des Fliegerhorstes war und ist ein wichtiges Signal zur Abkehr vom rücksichtslosen Landschaftsverzehr durch Spekulation, wie wir ihn in den vergangenen Jahrzehnten auf Sylt erlebt haben. Dafür haben sich die Grünen maßgeblich erfolgreich eingesetzt.“ so der Naturschützer.

Für die Belange des Katastrophenschutzes sind sinnvollere, dezentrale  Alternativen möglich, die bereits von den Gemeinden und Fachleuten für Katastrophenschutz durchdacht/geprüft wurden:

Für die Menschenrettung z.B. in Hörnum, List und Kampen die Veranstaltungssäle und Hotels, evtl. Erholungsheime und Kurverwaltungen, in Wenningstedt und in der Gemeinde Sylt die Norddörferhalle, diverse Schulen/Sporthallen und Kindererholungsheime. Für Material könnten bei den jeweiligen Ortswehren Container nur für diesen Zweck aufgestellt werden.

„Diese Alternativen werden den Gemeindehaushalt langfristig sicherlich weniger belasten“, so die Grüne Gemeindevertreterin Maria Andresen.