Unter dem Motto: „Welchen Kurs nimmt Grün?’“ beantwortet der Bundesvorsitzende Fragen zum neuen Programm der Grünen. Im Mittelpunkt stehen zudem die aktuelle Berliner Politik mit Themen wie dem Klimaschutz, Plastikmüll, Wohnungsnot… Parallelen zwischen unserer kleinen Insel und „Rest-Europa“ dürfen gern gezogen werden.
Der friesische „Thing“ ist übrigens keine „Talk-Show“, sondern eine „Ratsversammlung“. Es geht darum, gemeinsam mit dem Publikum zu diskutieren. Deshalb findet die Veranstaltung auch am über 5.000 Jahre alten Denghoog in Wenningstedt statt, dem wahrscheinlich ältesten Thingplatz auf Sylt. Lothar Koch, Insel-Grüner und Autor des utopischen Romans „Syltopia“, und die Sylter Journalisten Imke Wein moderieren die etwa einstündige Fragestunde unter freiem Himmel.
Wo: direkt auf der Wiese am Denghoog in Wenningstedt auf Sylt, bei fast jedem Wetter (nicht bei heftigem Schietwetter).
Die Veranstalter bitten dringend darum, per Rad, Bus oder Taxi zu kommen, da keine Parkmöglichkeiten am Veranstaltungsort vorhanden sind. Autofahrer müssten bitte die üblichen Parkplätze in Wenningstedt nutzen.
https://i0.wp.com/www.natuerlich-sylt.com/wp-content/uploads/2019/07/Bildschirmfoto-2019-07-30-um-16.35.18.png?fit=1388%2C1970&ssl=119701388Lothar Kochhttps://www.natuerlich-sylt.com/wp-content/uploads/2018/08/Natreplogoklein.jpgLothar Koch2019-07-30 16:44:072019-07-31 11:05:14Thing am Denghoog mit ROBERT HABECK
Nun ist es wohl beschlossene Sache, wie man aus gut informierten Kreisen hört: Nach fünfjähriger Pause in Sachen professionellem Klimaschutz haben sich die Inselgemeinden durchgerungen, die Stelle eines „Nachhaltigkeit-Managers“ erneut zu besetzen. Die Stelle soll beim Landschaftszweckverband, also einem gemeindeübergreifenden Gremium angesiedelt werden.
Im März 2019 forderten SchülerInnen auf einer Fridays for Future Demo in Westerland mehr Klimaschutz. Auch Bündnis 90 /Die Grünen hatte die Wiederbesetzung dieser Stelle gefordert.
Im Klimaschutz hinkt Sylt anderen Regionen Deutschlands deutlich hinterher. Das belegt ein Gutachten von 2011. Ausgerechnet Sylt! Dabei ist die Insel doch prädestiniert etwas für gutes Klima zu unternehmen, schliesslich ist die exponierte Lage am Meer besonders anfällig für die unabsehbaren Folgen des Klimawandels und Meeresspiegelanstieges. Ausserdem wäre Sylt mit seinem Prommi-Faktor und der Million Gäste aus der ganzen Republik ein idealer Multiplikator für gute innovative Ideen.
Leider konnten die Inselgemeinden und Unternehmer dieses Potiential, auch in Hinblick auf effektive Imagewerbung der Marke Sylt, in der Vergangenheit noch nicht optimal nutzen. Immer wieder gab es mal die ein oder andere werbewirksame Aktion und eine Klimawoche, aber dauerhaft runter mit der Energie-und CO2- Bilanz ging es bislang nicht. Auch in Sachen Nachhaltigkeit blieb es bislang bei kleineren Vorzeigeprojekten. Leider gelang es auch dem Klimaschutzmanager, dessen Stelle drei Jahre gefördert wurde nicht, eine echte Aufbruchstimmung unter den insularen Akteuren zu erzeugen. Er ging 2016 nach zweieinhalb Jahren frühzeitig. Von da an wollte der Landschaftszweckverband auf Projektarbeit und Initiativen externer Büros setzen. Diese Vorstellung konnte offenbar nicht umgesetzt werden.
Anfang des Jahres entschied man sich, erneut eine solche Stelle auszuschreiben, die diesmal jedoch dauerhaft und fokussierter Projekte für Klimaschutz umsetzt und in dieser Hinsicht netzwerkt. Dieser Auffassung waren auch die TeilnehmerInnen eines Klimaschutzworkshops, der vom Landschaftszweckverband Anfang März ausgerichtet wurde und an dem einige BürgermeisterInnen der Insel teilnahmen. In einem zweiten Teil der im Juni 2019 stattfand wurde dann der endgültige Beschluss gefasst eine neue Stelle für einen Nachhaltigkeitsmanager zu schaffen. Man war sich einig, dass die Herausforderungen nur mit einer kompetenten Stelle gemeistert werden können. Der/Die Projektmanager/in soll vor allem Akteure insular und überregional vernetzen, an einem Leitbild für Klimaschutz und Nachhaltigkeit arbeiten und übergeordnet tätig sein, also keine eigenen Projekte durchführen, sondern andere dafür motivieren und allenfalls dabei begleiten.
In dem Wort „Nachhaltigkeitsmanager“ steckt schon der Anspruch drin, dass es dabei nicht ausschliesslich um Klimaschutz, sondern generell um die Verbesserung der Insel in allen Umweltfragen gehen soll, die Nachhaltigkeit betreffen.
Die Wal- und Delfinschutzorganisation WDC eröffnet am 10. Juli 2019 gemeinsam mit der Arche Wattenmeer und dem Erlebniszentrum Naturgewalten ein neues Geocaching-Projekt auf Sylt. Die spannende „digitale Schatzsuche für Kleinwale“ orientiert sich dabei am Sylter Walpfad, vermittelt Wissen über den heimischen Schweinswal und macht darauf aufmerksam, dass die scheuen Tiere von Land aus beobachtet werden können. Deutschlands einziger heimischer Wal ist von zahlreichen Gefahren bedroht. Mit dem Geocaching-Projekt als spannende Freizeitbeschäftigung werden nun neue Zielgruppen über den Schweinswal aufgeklärt.
Vor Sylt lassen sich bei guten Bedingungen zwischen April und November Schweinswale vom Strand aus beobachten. Nun kann man dem Schweinswal auch per Geocaching auf die Spur zu kommen. Der erst vor kurzem erweiterte Sylter Walpfad erstreckt sich entlang der Westküste der Insel und wirbt für die Beobachtung der scheuen Tiere von Land aus. 22 Infopunkte entlang der Inselküste liefern geballtes Wal- und Nordseewissen. Die Schweinswal-Geocaches sind in der Nähe von zehn der Infotafeln zu finden und somit auch an Stellen, von denen aus man die Tiere erspähen kann.
Lothar Koch und Fabian Ritter bei Antenne Sylt
Lothar Koch und Fabian Ritter bei Carsten Köhte von RSH
„Wir wollen mit unserem Projekt das Bewusstsein der Inselbesucher*innen und begeisterter Geocacher*innen für die Belange der Schweinswale schärfen. Die wenigsten Urlauber*innen wissen, dass es vor der Insel ein spezielles Walschutzgebiet als Teil des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer gibt. Doch die einzigen bei uns in Deutschland heimischen Wale brauchen dringend eine größere Lobby. Sie sind bedroht durch Fischerei, Umweltverschmutzung und Lärm im Meer – auch in Schutzgebieten!“, erläutert WDC-Meeresbiologe Fabian Ritter.
„Die digitale Schnitzeljagd verknüpft auf spielerische Weise das geballte Wissen der zahlreichen Wal-Info-Tafeln entlang des Sylter Weststrandes. Davon erhoffen wir uns die Ansprache ganz neuer Zielgruppen“, sagt der Sylter Naturschützer Lothar Koch, der den Walpfad mit initiiert hat.
Für das Projekt wurden zwei Touren angelegt: eine Nord- mit vier und eine Süd-Tour mit fünf Caches. Beide Touren können gemeinsam oder unabhängig voneinander absolviert werden. In den Caches befinden sich Fragen, die nur mithilfe der jeweiligen Infotafel zu lösen sind. Wer sie gelöst hat, erhält ermäßigten Eintritt in den Informationszentren (Süd-Tour bei der Arche Wattenmeer in Hörnum, Nord-Tour beim Erlebniszentrum Naturgewalten in List). Außerdem erhalten erfolgreiche Geocacher*innen einen plastikfreien Schweinswal-Schlüsselanhänger von WDC.
„Ich hoffe, dass durch diese Initiative mehr Menschen etwas über diese schöne Tierart lernen und noch respektvoller mit dem Meer umgehen. Ich freue mich schon die ersten Geocasher*innen bei uns in der Arche begrüßen zu dürfen!“ sagt der Sylter Stationsleiter Dennis Schaper von der Schutzstation Wattenmeer.
„Die spannende Outdoor-Exkursion mit der App passt prima zu den Ausstellungsinhalten unserer Sylter Naturerlebniszentren“, meint Dr. Matthias Strasser, der Leiter des Zentrums Naturgewalten Sylt in List.
Die Koordinaten für die komplett plastikfreien Caches sind ab 5.7.2019 frei auf Deutschlands zweitgrößter Geocaching-Onlineplattform www.opencaching.de gelistet.
Das Geocaching-Projekt wurde mit Unterstützung der Deutschen Postcode Lotterie verwirklicht.
Radiobeiträge auf RSH Sylt Teil 1 und 2
Über Whale and Dolphin Conservation (WDC)
WDC, Whale and Dolphin Conservation,istdie weltweit führende gemeinnützige Organisation, die sich ausschließlich dem Schutz von Walen und Delfinen widmet. Gegründet 1987 in Großbritannien sind wir seit 1999 mit einem Büro in Deutschland vertreten. Weitere Büros befinden sich in Argentinien, den USA und in Australien. Im Rahmen von Kampagnen, politischer Überzeugungsarbeit, Bildung, Beratung, Forschung, Rettungs- und Schutzprojekten verteidigen wir Wale und Delfine gegen die zahlreichen Gefahren, denen sie heute ausgesetzt sind. WDC-Wissenschaftler*innen arbeiten in nationalen, europäischen und internationalen Arbeitsgruppen, sind in allen relevanten internationalen Foren vertreten und haben direkten Einfluss auf maßgebliche Entscheidungen zur Zukunft von Walen und Delfinen. Wir sind Ansprechpartner*innen für Entscheidungsträger*innen, Medien und Öffentlichkeit. WDC ist eine als gemeinnützig anerkannte Körperschaft. Wir arbeiten politisch unabhängig und finanzieren uns über Spenden und Stiftungsmittel.
Unsere Vision: Eine Welt, in der alle Wale und Delfine in Freiheit und Sicherheit leben.
Die Naturschutzgemeinschaft Sylt e.V. und die Söl’ring Foriining laden am Samstag den 06. Juli 2019 um 14 Uhr zu einer archäologischen Wanderung mit Dr. Martin Segschneider vom Niedersächsischen Institut für Historische Küstenforschung ein.
Während der Wanderung sollen die Denkmäler des Morsum-Kliffs erkundet und erklärt und zudem eine Übersicht über die Entwicklung der Insel von der Steinzeit bis zum Mittelalter gegeben werden.
Die Insel Sylt ist reich an Zeugnissen einer vielfältigen Vor- und Frühgeschichte. Somit haben archäologische Ausgrabungen der letzten Jahre viele neue Erkenntnisse zum Wandel der Insel erbracht. Doch nicht nur anhand der Funde bei Ausgrabungen kann die Geschichte Sylts erforscht werden, sondern auch die Landschaft, besonders auf der Nösse-Halbinsel, beinhaltet viele Denkmäler wie zum Beispiel Grabhügel und Altäcker, die noch gut erhalten und sichtbar sind.
Somit bildet das Gebiet am Morsum-Kliff, das mit seiner außergewöhnlich hohen Grabhügeldichte eine der besterhaltenen Rituallandschaft Deutschlands ist, den Ort für die Archäologische Wanderung, da hier anhand der vielen Grabhügel die mehrere Jahrtausende andauernde Besiedlung der Insel sichtbar wird.
Zudem fällt das Morsum-Kliff nicht nur aufgrund der archäologischen Besonderheiten, sondern auch durch die einzigartigen Gesteinsschichten auf. Gerade deswegen trägt das Morsum-Kliff mit 77 anderen Geotopen den Titel „Nationales Geotop, den die Geo-Akademie Hannover verleiht. Durch die Auszeichnung soll eine Vielzahl von Besuchern auf die Naturschätze Deutschlands aufmerksam gemacht und ein Bewusstsein für die geologische Natur geschaffen werden. Während unserer Wanderung entlang des Kliffs passiert man in gerademal zehn Minuten zehn Millionen Jahre Erdgeschichte. Dieser schöne Ausblick sei Ihnen Gewiss, während Sie spannende Informationen über die Archäologie Sylts vermittelt bekommen.
Der Treffpunkt für die archäologische Wanderung ist der Parkplatz Morsum Nösse, von wo die ca. zwei Stunden dauernde Wanderung startet. Um eine Anmeldung unter 04651-44421 oder info@naturschutz-sylt.de <mailto:info@naturschutz-sylt.de> . Um eine Spende wird gebeten.
https://i0.wp.com/www.natuerlich-sylt.com/wp-content/uploads/2018/09/IMG_0414.jpg?fit=4032%2C3024&ssl=130244032Lothar Kochhttps://www.natuerlich-sylt.com/wp-content/uploads/2018/08/Natreplogoklein.jpgLothar Koch2019-06-24 16:08:532019-06-24 16:10:15Archäologische Wanderung mit Dr. Martin Segschneider auf der Nösse
Naturschützer besorgt um Fortbestand des Weltnaturerbes Wattenmeer
Seit zehn Jahren ist das grenzüberschreitende Wattenmeer von den Niederlanden bis Dänemark durch die UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt. Naturschützer sehen anlässlich des Jubiläums am 26.06.19 trotz vieler Erfolge gravierende, ungelöste Probleme in dem Ökosystem.
„Wir freuen uns sehr, dass unsere Region seit 2009 in einem Atemzug mit der Serengeti oder Yellowstone genannt wird, leider ist dieser einmalige Naturraum aber in seiner Existenz gefährdet“, sagt Harald Förster, Geschäftsführer der Schutzstation Wattenmeer.
Die größte Bedrohung ist nach Einschätzung der Naturschützer der Klimawandel: Großflächige Wattgebiete können schon in wenigen Jahrzehnten mitsamt ihrer Tier- und Pflanzenwelt für immer verschwunden sein, wenn keine Trendwende erreicht wird. „Neben den allgemeinen Anstrengungen zur CO2-Vermeidung muss auch die Wattenmeer-Region ihren Beitrag leisten und endlich klimaneutral werden“, fordert Förster.
Die negativen Folgen anderer ökonomischer Einflüsse auf das Wattenmeer seien ebenfalls nicht zu übersehen. 40 Millionen Tagesgäste mit all ihren Auswirkungen besuchen jährlich das Wattenmeer und eine weitere Steigerung ist zu erwarten. „Auf Dauer muss sich der Tourismus nachhaltiger entwickelt“, sagt Förster. Erste gute Ansätze sieht er in der Entwicklung von integrierten Angeboten für den öffentlichen Nahverkehr, wie sie derzeit in Nordfriesland und Dithmarschen in der Planung seien. Auch müssten die Wattenmeerhäfen verstärkt in eine nachhaltige Wirtschaftsweise investieren.
„Schädliche Eingriffe in das Ökosystem Wattenmeer sind konsequent zu vermeiden“, fordert der Schutzstation-Geschäftsführer. So passe die nach wie vor bestehende Förderung fossiler Rohstoffe im Wattenmeer nicht zu einem Welterbegebiet. Er begrüßt die Überlegungen, in den Niederlanden aus der Erdgasförderung im Wattenmeer auszusteigen.
Sorge bereitet den Wattenmeer-Schützern die Bestandsentwicklung bei vielen Küstenvogelarten, wie beispielsweise dem Knutt. Der Bestand dieses typischen Zugvogels hat sich in wenigen Jahrzehnten im Wattenmeerraum nahezu halbiert. Begrüßenswert sei die „Flyway- Initiative“, die durch eine enge Zusammenarbeit mit westafrikanischen Staaten den Schutz der dort überwinternden Zugvögel verbessern soll. Im Wattenmeerraum selber sieht er noch viele Aufgaben: „Europäische Vogelschutzgebiete müssen stärker geschützt sowie Einträge durch die Landwirtschaft in die Marschgebiete vermieden werden“, sagt Förster. Die Naturschützer fordern die Einführung eines konsequenten Prädationsmanagements und eine nachhaltige Reform der Landwirtschaft in den Marschgebieten mit einem Pestizidverbot im Nationalparkgebiet.
„Für die nächsten zehn Jahre gibt es genug zu tun“, resümiert der Geschäftsführer der Naturschutzgesellschaft, damit der Fortbestand dieses einmaligen Naturraums auch für kommende Generationen gesichert ist.
Pressemitteilung der Schutzstation Wattenmeer e.V.
https://i0.wp.com/www.natuerlich-sylt.com/wp-content/uploads/2018/02/Uferschnepfe.jpg?fit=2555%2C3161&ssl=131612555Lothar Kochhttps://www.natuerlich-sylt.com/wp-content/uploads/2018/08/Natreplogoklein.jpgLothar Koch2019-06-20 22:42:532019-06-20 22:44:00Welterbe Geburtstag mit immer weniger Wattvögeln
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